Ryan Adams – After the Gold Rush / Harvest Moon
Ryan Adams bleibt eine weitere Woche bei seinem 2023er Gig in Calgary und Neil Young: Nach dem ziemlich medioker phrasiertem Duo Cinnamon Girl und Powderfinger werden nun After the Gold Rush und Harvest Moon aus den Archiven geholt.
Was in Tranche 6 von 24 zu einem überzeugenderen Paket führt, als im vorangegangen Durchgang: Auch wenn man all jenen, die hier keine unbedingte Inspiration, kein Risiko und keinen Ryan in Prime-Form hören, nicht die Luft aus den Segeln nehmen kann, ist die Interpretation und die Inszenierung ist ein klein wenig interessanter, die Performance zudem eindringlicher als bei vielen Cover-Versionen von Adams in jüngerer Vergangenheit.
After the Gold Rush holt nämlich als eine auf subtile Weise ergreifende Klavier-Version ab, traurig und ruhig, bevor Harvest Moon als Acoustic Gitarren-Nummer das Tempo des Originals ein klein wenig drosselt und eine dezente flehende Leidenschaft findet. Authetisch und ehrlich. Auch wenn der 49 jährige fremdes Material schon essentieller aufgegriffen hat, artikuliert er es hier insofern in einer wohlwollend einnehmenden Anmut.
In einem sehr, sehr ausführlichen Text zur Veröffentlichung greift Adams dann unter anderem übrigens seine existentielle Liebe für Young auf und klärt damit schon auch, warum diese zwei Nummern für ihn so gut funktionieren könnten:
I like these two Neil Young songs. After the Gold Rush sounds like he’s on shrooms maybe but Harvest Moon… That’s my life. That’s me now. Lost in the golden amber glow of a house full of cats, the rest of the world someplace laughing under the lights of some marvelous restaurant like Balthazar with new stories to tell, and brand new smiles for brand new jokes.
But I made this bed, or it was made for me. I don’t have to sleep in it anymore. I can sit by the window and read and listen to the sounds of the wolves someplace out on the edges of the forest, reminding me they are there, letting me know they are calling me home.
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