Rusty Powers & Markov Soroka – Triage at Dawn
Nachdem er Platz in den Jahreslisten mit dem Funeral Doom-Meer Subaquaious sicher hat (wenn auch wohl nicht die Bestmarke knackend, die der niemalsmüde Ukrainer vor wenigen Jahren mit Tchornobog setzte) hat Markov Soroka gemeinsam mit seinem Kumpel Rusty Powers Zeit für Müßiggang: Triage at Dawn zelebriert die gemeinsame Liebe für Half-Life.
„My good friend Rusty and I, both avid fans of the Half Life series, videogames in general, and music as a whole, decided to finally live out our desire to do some videogame OST covers. This is a „post-black-metal“ version of Triage At Dawn by Kelly Bailey. Additionally, it is probably my longest mixing job I’ve ever done, clocking in at around 4 months. I got obsessed with this one, i dunno!“ sagt Soroka, greift mit der stilistischen Kategorisierung des gemeinsamen Tributs aber eigentlich zu kurz.
Vielmehr verbindet das Duo gewissermaßen die Ästhetik der New Romantic mit dem Blackgaze, lässt etwa alleine die Drums erst jazzig frickeln und dann in den 80ern aufgehen, bevor sich der Knoten ballernd löst, aber der restliche Sound aus einem episch gleißenden Gitarrenmorast die Blastbeats quasi schluckt.
Triage at Dawn beginnt jedenfalls wie eine anachronistische Verneigung von Merchandise vor dem unheilvollen, dunklen Drone, melodisch suchend und im düster dräuenden Score-Ambient gewachsen. Das grundlegende Thema ist schnell etabliert, ein wenig schlendert die Atmosphäre dazu durch den Grunge der frühen 90er. Die Spannung verdichtet sich konsequent zu einer erhebenden Dramatik und Dringlichkeit, der Rhythmus poltert energischer, der Klimax baut sich unter dem sehnsüchtigen Motiv auf, doch findet die Entladung mit einer faszinierend verwaschenen Heaviness statt, die keine klaren Konturen mehr pflegt, sondern den Sound als melangeartiges Amalgam immer flächiger und packender zum Horizont stürmen lässt, absolut von der Melancholie des Doom getragen wird.
Der Ausklang ist danach eine geradezu intime Einkehr, die (diese doch auch essentiell vom Original abweichende Alleinstellungsmerkmale erarbeiten könnende Interpretation von) Triage at Dawn als kohärentes Ganzes beschließt, die Zukunft des Duos aber in einer ähnlichen Richtung, wie etwa Spotlights das seit ein paar Monaten pflegen offen lässt: „We’re working on a lot more covers if this sort of thing interests you.“
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