Royal Headache – Live in America

von am 22. Juni 2024 in Livealbum

Royal Headache – Live in America

Royal Headache bündeln für die Compilation Live in America den Audio-Mitschnitt ihrer Show für den Radiosender WFMU mit einem Teil des drei Jahre später stattgefunden habenden Gigs im Empty Bottle von Chicago.

Als Einstimmung auf ihre erste US Tour spielten (der jüngst wieder aus der Versenkung aufgetauchte) Shogun und Co. 2012 neben sechs Songs ihres unpackbar guten Debüts in den WFMU Studios von Jersey City auch – als Premiere! – den Titelsong ihres zweiten Studioalbums High sowie den Deep Cut Stand and Stare. Genau dieses Programm stellt nun die erste Seite des aus den Archive zusammengestellten Live in America dar.
Nach einer fast vor Begeisterung platzenden Ankündigung spielen die Australier ihre Hits hier vor einem überschaubaren Publikum und latent steriler Atmosphäre jedenfalls mit verdammt viel Drive und hemmungsloser Energie, wozu auch der asketische Punch des Sounds beiträgt: der poltert knackig und scheppert tight, die Rhythmusgruppe dominiert mit staubtrocken wirbelnden Drums samt dem eindringlichen Shogun die Bühne, die Gitarren arbeiten antreibend in der zweiten Reihe. Ob man es hierbei wirklich mit einem Zeitdokument der damals besten Rock’n’Roll-Band des Planeten zu tun hat? Gut möglich!

Bevor die Gruppe ein halbes Jahrzehnt später stattdessen offiziell beerdigt wurde, ohne von der breiten Öffentlichkeit überhaupt tatsächlich gebührend wahrgenommen worden zu sein, traten Royal Headache unter anderem auch „on a rainy August night in Chicago“ im ausverkauften Empty Bottle auf – wovon ebenfalls ein Mitschnitt existiert. Diesen gibt es hier nun leider allerdings nur auszugsweise und in chronologisch nicht ganz akkurater (aber sauber gemixter) Reihenfolge. Genauer: Down The Lane, Wouldn‘t You Know, High, Garbage, Girls, Surprise, Carolina und Pity fehlen (weswegen sich die beiden Seiten der Platte insofern auch nur bei Psychotic Episode überschneiden). Ärgerlich!
Dafür gibt es neben Material von High im aggressiver attackierenden, dreckigeren Sound samt mehr Publikums-Kerosin mit dem stampfenden Garage-Bastard Eloise anhand der grandiosen romantischen Ballade So Low (als „crowd polarising moment“) und einer grandiosen Interpretation des aus der Sentimentalität hinausgerockten Womack & Womack-Evergreens Teardrops aber auch exklusive Highlights, wegen derer Live in America ungeachtet seiner unausgegorenen zusammengebastelten Trackliste alleine schon zu einer absolut essentiellen Erweiterung einer viel zu kurzen Diskografie wird.

Print article

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen