Pythagorean Theorem – Ladybug
Aus der Zeit gefallenen Mathcore mit Ambitionen in umliegende Trend-Zonen kann man auch in Polen – wie Pythagorean Theorem mit ihrer vier Songs in zehn Minuten umfassenden Debüt-EP Ladybug beweisen.
„Made with love, hate and peace“ versprechen Juan Jeff, Barto, Milo und Maks aus Szczecin und definieren die Ziele danach noch genauer: „Polish band inspired by progressive and hardcore sounds, continues to create their own flow by combining jazz influence with heavy post-hardcore riffs.“
Das bedeutet, dass Bloom aus der plätschernden Friedfertigkeit den Mathcore jazzig hämmernd und kloppend als diffuses Kräftemessen im rhythmischem Chaos zwischen Dillinger und Botch zahlreiche Finten und Haken bis zum frickelnden Abspann schlagen lässt. Dass das fauchende Europa sich die Konflikte irgendwann auszureden versucht und Mon Coeur seine Hatz in den vertrackten Mathrock drosselt, um den…nennen wir es einmal…Sassgore zu umgarnen (und letztendlich einem langen Field Recording im nächtlichen Vogel-Wald beizuwohnen). Und dass Ikke sich zäh schleppt und einen grunzenden Deathcore-Spleen implementiert.
So technisch schwindelfrei Ladybug dabei auch agiert, fehlt noch der zu Ende gedachte Fokus . So viel Spaß es jedoch offenkundig Pythagorean Theorem selbst macht, sich mit jugendlichem Übermut am puren Spaß an den Extremen der 00er-Jahre zu zerreißen, so unterhaltsam ist es auch für den Hörer, Ladybug insofern als vielversprechenden Rohdiamanten zu verstehen.
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