Puscifer – Live at Arcosanti
Im Konzerte-Vakuum von 2020 haben auch Puscifer auf die Notnagel-Option von Streaming Sessions zurückgegriffen. Mit Live at Arcosanti sowie Billy D and The Hall of Feathered Serpents Featuring Money $hot erscheinen diese beiden Beiträge nun auch als Tonträger.
Auf den ersten Ohrkontakt scheint die chronologische und vollständige Darbietung von Existential Reckoning in Arcosanti (nunmehr allerdings ohne die ursprünglich noch angehängte externe Zugabe Man Overboard auskommen müssend) absolut redundant zu sein: Sklavischer am Studiomaterial bleibend hätten Maynard James Keenan und Co. ihr viertes Album kaum nachahmen können – etwaige Leidenschaft lässt sich augenscheinlich nur in der akribischen Übertragung der Vorlage anhand einer wirklich makellosen Produktion ausmachen.
Im direkten Vergleich unter dem Elektronenmikroskop zeigen sich dann kleine Freiheiten, während die süffisante stimmliche Darbietung in Apocalyptical die beiden markanten Vorzüge von Live in Arcosanti emporhebt: Einerseits gelingt die Interaktion der Gesangsharmonien hier eindrucksvoller (vgl. vor allem anhand socher Highlights wie Personal Prometheus, Theorem, Grey Area oder A Singularity), wo auch der organischere Schlagzeugsound in der Form des physischen Artrocks mehr Dynamik zeigt, über die weiterhin zu lange Spielzeit etwas zwingender fesselt.
Im Zweifelsfall stellt das atmosphärische Live at Arcosanti insofern gar die zu favorisierende Interpretationsweise des Materials, obwohl im Verbund mit der an sich dazugehörigen visuellen Seite der Show ohnedies keine Diskussion hinsichtlich des Mehrwertes der Inszenierung aufkommen würde.
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