Power Trip – Opening Fire: 2008-2014
Offiziell feiern Power Trip mit der Compilation Opening Fire: 2008 – 2014 ihr zehnjähriges Bandjubiläum. Mehr noch aber nutzt die aktuell wohl besten Crossover-Thrasher der Welt den aufmerksamkeitshaschenden Buzz, der sie rund um ihre 2017er Glanztat Nightmare Logic unlängst bis ins Vorprogramm von Trivium spülte.
Ist ja nichts verwerfliches dran, das Eisen zu schmieden, so lange es heiß ist – auch wenn dies im Falle von Opening Fire bedeutet, dass einige bisher via Bandcamp frei verfügbare Songs mittlerweile nur noch gegen ein festgelegtes Endgeld über diese Collection zu beziehen sind.
Dafür entfällt die Arbeit, sich das Material zusammenzusuchen, das Power Trip abseits ihrer beiden Studioalben Manifest Decimation und Nightmare Logic in den ersten sechs Jahren ihres Bestehens veröffentlicht haben – Opening Fire versammelt es schließlich restlos: „The release documents the self-titled 7”, “This World” (from “The Extermination Vol: 2” LP compilation on Flatspot Records), “Hammer of Doubt” (2010 version from “America’s Hardcore” LP compilation on Triple B Records), and the entirety of “The Armageddon Blues Sessions.” All tracks have been lovingly remastered by the band’s longtime producer Arthur Rizk“.
Obwohl also an sich Non-LP-Material ohne einen zusammenhängenden Fluss, hält Opening Fire die Qualität des bisherigen Langspieler-Outputs dennoch überraschend kohärent aufrecht. Dass Power Trip ihre Konkurrenz zudem bereits in frühen Tagen düpierten, versteht sich dagegen hoffentlich ohnedies vorab von selbst.
Wegen Speed-Tracks wie Suffer No Fool hätten Slayer im Grunde längst in Pension gehen dürfen, den Prong-Groove von Brainwave bekommt auch mit etwas Abstand aktuell niemand sonst derart nackenbrechend hin. Schon erstaunlich, wie formvollendet Power Trip praktisch von Anfang an zu Werke gingen. Wo Riffs, Soli und Gangshouts also schwindelerregende Funken sprühen, und gerade atemberaubende Highlights wie Armageddon Blues oder die 2010er-Neuaufnahme von Hammer of Doubt derart atemlos dahinbrettern, dass es einem beinahe die Schuhe auszieht, darf etwa in This World oder Lake of Fire auch explizit die Rhythmussektion glänzen, die Fäuste im Pit in die Luft reißen.
Überhaupt diese Konsistenz: Ausfall gibt es auf Opening Fire keinen – potentielle neue alte Lieblingssongs und abseitige Juwelen der Discografie jedoch so einige. Nicht jeder Song mag essentiell sein, doch existiert der wenige Schatten hier praktisch nur aufgrund der überragenden Highlights. Wer also in Sachen Vervollständigung seiner Power Trip-Sammlung noch Nachholbedarf hat, der greift hier (vorerst übrigens nur digital, später werden physische Formen nachgereicht) unbedingt zu. Wer die Originale des versammelten Materials hingehen bereits sein Eigen nennt aufgrund des soundtechnischen Facelifts sowie des stilechten Artworks von Matt Stikker eigentlich auch.
Happy Birthday also!
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