Portishead – Roseland NYC Live 25
Roseland NYC Live war immer schon ein perfekter Konzert-Film – die entsprechende CD Veröffentlichung ließ jedoch in mancherlei Hinsicht an einigen Stellen Luft nach oben. Zum 25. Geburtstag des legendären Klassikers haben Portishead nun also neben einem revitalisierenden Remaster endlich ein paar rückwirkende Feinjustierung am Auftreten der Platte vorgenommen.
Jener titelgebende Konzertmitschnitt, der am 2. November 1998 auf CD veröffentlicht wurde, bezog (im Gegensatz zur DVD) bekanntlich nicht alle Songs von dem am 24. Juli des Vorjahres aufgezeichneten Auftritt der Trip-Hop-Pioniere: Sour Times stammt vom am 1. April 1998 im Warfield Theater in San Francisco und Roads wurde am 3. Juli 1998 am Quart Festival in Kristiansand, Norwegen aufgenommen.
Diese beiden Varianten wurden für Roseland NYC Live 25 nun durch die richtigen Roselandes-Versionen ersetzt.
Sour Times unterscheidet sich dabei durch eine regelrecht flotte Gangart und federndleichte Luftigkeit hinsichtlich der Inszenierung in Dynamik und Ästhetik ganz eklatant von der bisher genutzten, in schwer bekümmerter Noir-Zeitlupe aus dem Roadhouse dröhnenden Interpretation. Weniger drastisch ist der Unterschied bei Roads nur auf den ersten Blick, doch ist das hier nachgereichte Original schlichtweg flüchtiger und nicht ganz so ikonisch, wie die bisher verwendete Einfügung aus Skandinavien: besonders das klatschende Publikum erzeugt durch seine Präsenz eine ganz andere Physis, während Beth Gibbons‘ Gesangsleistung dort in einer regelrecht erschütternden Emotionalität einfach mehr Gänsehaut erzeugt.
Was noch zu bekritteln ist: Die neu angeordnete Reihenfolge der Tracks wirbelt die Setlist leider immer noch Durcheinander, dazu fehlen Seven Months und Elysium weiterhin. Ebenso nach wie vor zu finden: Fade Outs zwischen den Songs – die frustrieren schlichtweg und tun der Atmosphäre nicht gut.
Doch letztendlich ändern all diese kleinen und größeren Schönheitsfehler nichts daran: das nahezu perfekte Roseland NYC Live bleibt knapp vor der Makellosigkeit eines der besten Livealben aller Zeiten. Und vielleicht gibt es ja zum 50. Jubiläum dann das Rundumpaket.
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