Poppy – Spit
Poppy nimmt sich Spit, dem Nu Metal-Klassiker von Kittie, nicht nur an, nein, sie macht sich ihn in ihren patentierten Industrial Metal(core)-Welten tatsächlich vollends zu eigen – und wertet ihn sogar subjektiv gesehen auch noch qualitativ auf.
Mit dem elektronischen, vom Digital Hardcore infizierten Drum ’n‘ Bass-Beat hämmert das Cover ohne langes Vorspiel assoziativ direkt zu Atari Teenage Riot und Eyeless, stampft dann aber vor allem als Trademark-Schaulaufen von Poppy, die den catchy Hit Spit mit enorm hingebungsvollem Gesang, der zwischen manischem Geschrei und emotional verletzlichem Leiden (eigentlich cheesy, aber so konsequent und unironisch dargeboten, dass es funktioniert!) wechselt, mit einer dynamisch balancierten Aggression zwingend unterhält und dabei eine enorme Energie an den Tag legt.
Poppy fängt das Gefühl einer non-nostalgischen-Zeitreise in die frühen 00er-Jahre insofern ebenso geschickt wie brachial ein, mengt ihr jedoch ein fett sägendes und treibendes, modernes Kerosin bei – ja, das macht wirklich Spaß – und sollte zudem Kittie ein verdientes Spotlight bescheren.
(Stichwort Spotlight: Dass Spit auf etwaigen Streamingportale mit Church Outfit die subkutan wie ein Popsong aus einem Doom-inspirierten Club von Mick Gordon pumpende und wummernde Leadsingle von Poppy’s kommenden fünften [?] Studioalbum zur Seite gestellt bekommen hat, steigert durchaus die Vorfreude auf selbigen Langspieler.)
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