Patrik Fitzgerald / Motorpsycho & Jello Biafra – Punch
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Patrik Fitzgerald auf der einen Seite, Jello Biafra und Motorpsycho auf der anderen – und auf beiden eine Version von Punch. Physisch limitiert auf insgesamt 2300 Stück auf schwarzem bzw. orangem Vinyl.
Dass der Song als zeitaktuelles politisches Statement zu verstehen ist (und halt leider wohl auch als solches funktioniert), macht alleine das plakative Baby Trump-Artwork überdeutlich. Tatsächlich ist die gesamte Split hier – von der Coverwahl bis zum musikalischen Inhalt auf mehreren Ebenen einen absolut anachronistische Angelegenheit.
Den Anfang macht eine 2021 eingespielte neue Punch-Version von Urheber Fitzgerald selbst. Der britische Folk-Punk hat den Song seines 1982er Albums Gifts and Telegrams vor drei Jahren als wütende, eindringliche Acoustic-Nummer interpretiert, für die alle mühsam gealterten Effekte, bemühten Geräuschkulissen sowie die Post Punk-Drum Machine des mäandernden Originals eliminiert wurden, auch die Spielzeit stark zeigt sich gekürzt – aber hinten raus trotzdem zu lang repetiert ausfällt.
Die Zusammenarbeit von Jello Biafra und Motorpsycho stammt dagegen aus dem Jahr 2009 und war ursprünglich auf dem All Sewn Up-Tribut zu finden.
Die beiden Parteien spielen Punch dabei als Rocksong, der die beschwörende Dramatik des Riffs sofort emporhebt, dröhnend poltert und dringlicher beschwört, den „Punch!“ als Gang-Shout skandiert. Biafra hätte im Mix gerne etwas weiter vorne stehen können – und dass die Nummer, nachdem Motorpsycho die Handbremse in den letzten 50 Sekunden lösen und das Stück als energisches Instrumental an sich grandios abheben lassen, justament dann abbremsen, wenn es gerade richtig los zu gehen scheint ist ein schlichtweg frustrierender Cut, wo gefühlt eigentlich ein ausufernd exzessiver Jam mit einer nach oben offenen Großartigkeit sein wollte. Dennoch sehr gelungen.
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