Parannoul – Into the Endless Night
Parannoul arrangiert sich mit seinem plötzlichen Popularitätsschub und nimmt im Windschatten von To See the Next Part of the Dream kurzerhand die 2020er Single Into the Endless Night neu auf.
An die absolut grandiose ursprüngliche, weitaus deutlicher im Slowcore verankerte (und mittlerweile leider beinahe aus dem Netz radierte) Version aus dem Vorjahr kommt das aktuelle Update zwar in keinster Weise heran, trotzdem ist die Überarbeitung mit ambivalenten Gefühlen nur ein bedingtes Downgrade.
Nach kurzem Postrock-Gitarren-Geplänkel samt addierten J-Synthies verortet der Südkoreaner Into the Endless Night schließlich deutlicher im mittlerweile von ihm etablierten Noisepop, Shoegaze und Emo, scheppernd in eine immanente Nostalgie und Melancholie orientiert. Die bittersüße Aufbruchstimmung zieht gelöst, locker und unaufgeregt an, ist trotz sphärischer Träumerei kompakt, der verwaschene Gesang lotet das Spektrum seiner gegebenen Möglichkeiten schnell aus.
Was sich wie eine konstante Reise zu einem sich letztendlich über dem Horizont verlierenden Höhepunkt (der ein den Weg zum Ziel erklärendes Versprechen bleiben wird) funktioniert, geht sich im Kreis drehend dennoch stets nach vorne, bis Handclaps eine gewisse Tanzbarkeit einleiten, beschwingt und verdammt atmosphärisch, absolut imaginativ. Doch variieren über die Spielzeit von rund zehn Minuten eigentlich auch nur Schattierungen, was die relative Monotonie aber nur hinsichtlich der Vocals zum Problem macht, weil die anhaltende, ständig in limitierten Tonfall leiernde Repetiton des Komfortzonen-Refrains irgendwann einfach nerven kann. Da war die verwaschene, unwirkliche Körperlichkeit des praktisch entgegengesetzt gepolten Ursprungsstückes einfach faszinierender.
Dennoch ist die Wiedergrburt des Songs eine feine Bereicherung des kleinen Parannoul-Hypes, dessen Artwork die Stimmung der Single übrigens deutlich akkurater widerspiegelt, als der Titel.
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