Pallid Veil – Pallid Veil

von am 29. Mai 2023 in Single

Pallid Veil – Pallid Veil

Die guten Seiten der Pandemie: 2020 initialisiert Metal Injection das Slay at Home Streaming Event und brachte für den Song Pallid Veil vier Musiker zusammen, deren Reputation mit der Zunge schnalzen lässt.

Nun gibt es besagten Song erstmals abseits von YouTube via Total Dissonance Worship endlich auch in limitierter physischer Form, auf Streaming-Plattformen und Bandcamp,
Was auch heute noch alleine ob der hauseigenen imposanten musikalischen Beschäftigungen in den jeweiligen beteiligten Lebensläufen, die (obgleich der Zusammenschluß letztendlich mehr ist, als die Summe seiner Teile) auch als veritable referentielle Anhaltspunkte für den Sound der titelstiftenden Single von Pallid Veil  herhalten kann, mit der Zunge schnalzen lässt: die Veteranen-Riege aus Luc Lemay (Gorguts – Guitar, Vocals), Dave Davidson (Revocation, Gargoyl – Guitar), Liam Wilson (The Dillinger Escape Plan, John Frum, Azusa – Bass) und Elliot Hoffman (Car Bomb – Drums) beeindruckt mit einem funkensprühenden Dissonant Death Metal, der durch seine technische Virtuosität (alleine diese Vocals und Schlagzeugarbeit! Irre geil!) ebenso mit superbem Songwriting besticht.

Verschroben krumme Rhythmen verzahnen sich vor komplexen Riffs mit destruktiven Grooves, was in seiner verqueren Brutalität allerdings gleichzeitig auch erstaunlich eingängig zündet, ebenso wütend die Aggressionen speit, wie melodisch schwelgen darf, und einige catchy Szenen in die heavy, böse Mangel nimmt – ein bisschen so, wie das ein Post-Gorguts-Feuerwerk eben tun dürfte.
Zur Mitte hin täuscht das Quartett fieserweise ein faules Fade Out an – nur um dann umso energischer von der Tarantel gestochen zu eskalieren, Gitarrensoli inklusive. Spätestens wenn dann am Ende das tatsächliche Ausblenden in der synkopisch schiebenden Polyrhythmik Meshuggah‘esk konzentriert wird, hält Pallid Veil also mehr als nur den immens hohen Ansprüchen stand und macht seit zwei Jahren so unendlich viel Bock auf mehr, mehr, mehr! Aus der einmaligen Angelegenheit sollte doch bitte, bitte eine tatsächliche Band werden.

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