Pallbearer – Ashes (Redux)
P/ulver/bearer: Pallbearer tauchen Ashes, das Kleinod ihres 2014er-Meisterwerkes Foundations of Burden, für eine Redux-Variation in jenes Licht der 80er, das seit ein paar Jahren auch so einnehmend auf Norwegen schimmert.
Anstelle jener majestätischen Gitarrenwände (und mächtigen Rhythmen), auf die die wahrscheinlich beste (Doom-)Band des vergangenen Jahrzehnts perfekt abonniert ist, wird das seit jeher still in sich gekehrte, zurückgenommen perlende Ashes (Redux) nun alleine von melancholischen Synthies getragen, wie eben Ulver sie speziell seit 2017 auf The Assassination of Julius Caesar und der EP Sic Transit Gloria Mundi oder jüngst auch Russian Doll pflegen.
Was der Nummer unheimlich gut steht, den traurigen, sehnsüchtigen Kern noch weicher freilegt als bisher, den Gesang noch stärker strahlen lässt und damit verdeutlicht, dass es bei Pallbearer primär eben nie um Härte, sondern um Schönheit und brillantes Songwriting geht. Nach knapp drei Minuten und einem retrofuturistischen, subtil zu ätherisch-schlürfenden Black Mountain pochenden Finale gibt es deswegen abseits des gefühlt zu plötzlichen Endes wenig zu bekritteln: In diesem absolut aus ihrem üblichen MO fallenden Sound hätte sich Ashes (Redux) durchaus von der (damals schon zu) kompakten Länge des Originals entfernen können und noch ausführlicher flanierend elegisch in der unwirklich-anachronistisch verschwimmend, tröstend träumenden Stimmung und zauberhaften Atmosphäre weitersinnieren dürfen.
Aber gut: Dinge niemals überzustrapazieren ist ja auch so eine Tugend des Quartetts aus Little Rock.
Ob dieser erhebende Paradigmenwechsel Rückschlüsse auf den im vergangenen Dezember fertiggestellten Nachfolger zu Heartless von 2017 zulässt, bleibt trotz allem natürlich offen (und auch in einer ebnsolchen Konsequenz Folge tragend zu bezweifeln), steigert die Vorfreude auf diesen mit Hand und Fuß arrangiert allerdings noch weiter.
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