Suche nach: James Blake
Will Wiesenfelds fährt immer noch den Laptop hoch wenn er zu musizieren beginnt - komponiert seine in sich weilenden, abgründig dunkel schimmernden Synthie-Songs aber nun gesangslastiger, klarer strukturiert, griffiger: für 'Obsidian' hat der 24 jährige Baths in seine Version einer elektronischen Ein-Mann-Popband umgewandelt.
Nach James Blake lichtet auch das zweite große britische (Post-)Dubstep Flagschiff von 2010 die Anker: 'Cold Spring Fault Less Youth' bringt Mount Kimbie weg von den digitalen Laptopmusik und hin zum Proberaum und gesteigerten Eingängigkeit.
Die drei Engländer von Vondelpark hatten es seit ihren Anfängen in der aufstrebenden Rockband Lion Club bis hin zur Neuerfindung als aufstrebende UK-Synthieband nie eilig. Daran ändert sich nun auch mit dem so unaufgeregten, eklektischen Kleinod 'Seabed' nichts. Als würde James Blake mit The Xx einen Cafè del Mar-Sampler basteln.
Mit seiner prominent besetzten Supergroup Atoms For Peace im Rücken setzt Thom Yorke dort an, wo er mit seinem Solodebüt 'The Eraser' vor knapp sieben Jahren endgültig aus dem Schatten von Radiohead gewachsen ist: das Gefüge hinter 'Amok' vertieft den angestammten Laptop-Pop des Ausnahmesängers, macht das heiß erwartete Debütalbum aber auch zu mehr als nur dessen ideal-ausformulierter Fortsetzung.
Straight Outtta Compton schießt der früh formvollendete Dr. Dre-Ziehsohn und Hip-Hop-Senkrechtstarter Kendrick Lamar ungebremst in die Hype-Umlaufbahn. Keineswegs zu Unrecht - dabei ist das eigentliche Highlight auf dessen mehr oder minder Debütalbum 'Good Kid, M.A.A.D City': die fulminante, vielschichtige Produktion.
Tom Krell alias How to Dress Well dürfte in seine Kindheit vermutlich gerne Michael Jackson und Marvin Gaye zugehört, sich in den letzten Jahren aber doch vordergründig auf Musik mit Pitchforks 'Best New Music'-Auszeichnung spezialisiert haben. So entstehen eben wärmende Laptop-Soulpopplatten mit unterkühlter Ästhetik.
Bevor Phil Elverum dieses Jahr auf gleich zwei Alben wohl seiner wunderbar entrückten Waldschrat-Musik fröhnen wird, wirft er noch eine 7" vorneweg, die Erwartungshaltungen ganz nebenbei zertrümmert.
Mit dem dritten Album in zwei Jahren geht Claire Boucher endgültig durch die Decke. Ihr feenhafter Elektropop ist aber ja auch zum Verlieben.
Auf halbem Weg zu den Alben des Jahres gehen sie nicht selten verloren, die Kurzformate. Dabei hat sich auch 2011 wieder einiges an famosen “Extended Play”-Veröffentlichungen angesammelt. Damit diese nicht unter den Tisch fallen – die heavypop.at Top 15:
Im Rückspiegel hinterlässt 2011 ein ereignisreiches Musikjahr: zahlreiche große Bands haben sich getrennt, nicht wenige ehemals wichtige Gruppierungen entern wieder die Bühnen. Am längsten währen werden jedoch vermutlich die Eindrücke jener Alben, die in den vergangenen zwölf Monaten auf Tonträger gebannt wurden.
heavypop.at präsentiert seine 50 liebsten Albumveröffentlichungen 2011: