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Chamber spielen auf ihrem eklektischen zweiten Studioalbum den metallischen Mathcore derart unbarmherzig brutal, dass man selbst beim Zuhören auch sofort den wütenden Slamdance durch massive Wände anreißen möchte: Die 29 Minuten von A Love To Kill For verschwenden jedenfalls keine Zeit und werden nicht nur für Fans von Vein.fm, Boundaries, Knocked Loose, End, Chariot oder Foreign Hands schon jetzt einen heißen Anwärter auf die Szene-Platte des Jahres 2023 stellen.
Zugegeben: Die Features von Chad Kapper und Cameron McBride sind der eigentlich Grund, weswegen man in erster Linie auf das Sleepsculptor-Zweitwerk Divine Recalibration nach dem sehr soliden, aber auch kaum begeisternden Vorgänger Entry: Dispersal aufmerksam wurde.
Derweil Jimmy Hamzey gefühlt abseits jeglicher Wahrnehmung ein neues Kapitel aufgeschlagen hat, macht Dauerveröffentlicher Liu Zhenyang mit dem zweiten Album von Ὁπλίτης (aka Hoplites) innerhalb weniger Monate aufmerksamkeitwirksam weiter - und emanzipiert sich auf Τρωθησομένη ein gutes Stück weit von den unbedingten Serpent Column-Vergleichen.
Ou - sprich: O - aus Bejing (über)fordern auf ihrem Debüt One mit einer progressiven Jazz-Pop-Metal-Clusterfuck-
Greyhaven gefallen sich immer noch am besten als Every Time I Die-Klon mit den nötigen Auftrittsfläche für das Dillinger Escape Plan-Klientel. Dabei zeigt This Bright and Beautiful World doch, dass die Band aus Louisville mehr als das sein könnte.
Mit dem Hype um Errorzone im Rücken, neu geknüpften Business-Banden zu Nuclear Blast und einem Blick auf die namhafte Gästeliste, schien es absolut logisch zu sein, dass Vein.fm mit ihrem Zweitwerk einen markanten Schritt Richtung Breitenwirksamkeit machen würden - und dann knallen einem die Bostoner derart unverhohlen einen kaum zu bändigen Metalcore-Hassbatzen wie This World Is Going to Ruin You vor den Latz.
Dark Nights: Death Metal, das zweite Comic+Soundtrack-Crossover von DC und dem Metalbusiness, fährt (nach dem noch einen überschaubaren Rahmen einfangenden ersten Durchgang) eine erschlagende Schippe an (über die Genregrenzen hinausreichende) Prominenz auf - stellt dabei aber Quantität vor Qualität.
Eine neue Mode, die zu Beginn des Jahres noch zu grassieren schien, als noch nicht klar war, dass die Pandemie das gesamte Jahr derart hartnäckig im Griff haben würde, hat sich über die Monate aufgehört: Alben vorab scheibchenweise als EPs zu vertreiben. Gut so so - eine Haley Williams beispielsweise hat dieser Trend trotzdem den Platz in dieser Rangliste gekostet.
Seit 2018 feuern Fawn Limbs aus Pennsylvania mit qualitativen Veröffentlichungen aus allen Rohren, aber erst mit Schützenhilfe der Frontierer-Kreativspitze erreichen sie auf ihrem Zweitwerk Sleeper Vessels den nächsten Level in ihrem „Geometric Noise Mathematical Chaos“.
Klangen sie bisher vor allem immer so, als würden sie sich und ihren technischen Death Metal selbst zerfleischen, vertilgen und verdauen Pyrrhon auf Abscess Time nun auch dezidiert ihr Umfeld.