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Pianos Become The Teeth-Frontmann Kyle Durfey geißelte sich bereits über zwei verzweifelt-wütende Hardcore-Alben mit der Trauerarbeit um seinen erst erkrankten, dann verstorbenen Vater. Knappe drei Jahre nach dem Versprechen 'I'll Get By' lässt es sich nun allerdings schwer feststellen, ob er tatsächlich seinen Frieden mit den Gegebenheiten geschlossen hat, oder an dem Verlust innerlich zerbrochen ist.
Knappe 20 Monate nach dem furios Zweitwerk sprengen Iceage ihren giftigen Postpunk mutwillig in alle Einzelteile und kleben die Scherben über dem verbliebenen Grundgerüst aus Nihilismus und Misanthropie wieder zu einem bestechend ausfransenden Sammelsurium an psychotisch streunenden Songs. Darf man die Phrase vom Erwachsenwerden bemühen?
Brian Fallon und seinen Jungs scheint klar zu sein dass ihnen die großen Melodien ausgehen. Auf ihrem fünften Studioalbum versuchen die New Jersey-Punkrocker diesen Missstand zwischen leidlich inspirierten Selbstplagiaten und ausgewaschenen Standards wenig konsequent mit einer schaumgebremsten Aufbruchstimmung zu kaschieren.
The Shins-Kopf James Mercer und Alleskönner Danger Mouse katapultieren ihre unverbindlichen Songs phasenweise in die späten 70er und frühen 80er - Bee Gees-Verbeugung inklusive - treiben generell aber weiterhin angenehm konsumierbar durchs Lazy Popwonderland.
Die lockere Fingerübung des kongenialen Duos umreißt mit viel Humor das schier unerschöpfliche Potential dieses raptechnischen Gipfeltreffens: aus der dunklen Realität heraus sägen Jaime Meline und Michael Render an dem glitzernden Paralleluniversum, in dem Jay Z und Kanye West ihren goldene Thron bewachen.
Iceage-Sänger Elias Bender Rønnenfelt, Loke Rahbek (Sexdrome), Kristian Emdal (Lower) und Lukas Højland alias Vår gehen durchaus als Supergroup der jüngst für gewaltiges Aufsehen sorgenden Kopenhagener Punk-Szene durch. Weiter kommt einem das Quartett allerdings nicht entgegen.
Auch im dritten Jahr des konstanten Veröffentlichungsrausches überraschen die drei Norweger von An Autumn for Crippled Children mit Qualitätsware und kleinen Feinjustierungen an ihren atmosphärischen New-Wave/ Black Metal-Landschaften.
Wollten Sparta mit 'Wiretap Scars' vielleicht das Album aufnehmen, dass The Casket Lottery mit hier zum eigentlich bereits vierten Mal gelingt? Egal: 'Real Fear' ist ein wunderbares Sammelsurium aus emotionalen Post-Hardcore-Brocken, das sich ganz beiläufig zahlreiche Synthie-Flächen einverleibt und dabei als ausgebuffte Hitsammlung entpuppt.
Was die Senkrechtstarter The xx ohne ihre mittlerweile gar von Rihanna gesampelten Überhits wären, zeigt der heiß erwartete Nachfolger 'Coexist' nun weitestgehend: noch kompromissloser und unaufgeregter vertieft in ihren melancholischen Mitternachtspop.
El Producto Jaime Meline findet keine Ruhe: Fünf Jahre nach 'I'll Sleep When You're Dead' kotzt der geladene Aggressor zwölf abgründige Zukunftsvisionen von düster-zeitlosem Noir-Hip Hop aus.