Suche nach: bring me the horizon
Von wegen Wildness: Snow Patrol gehen auf ihrem ersten Album seit knapp sieben Jahren keinerlei Wagnisse ein. Allerdings liefern die Nordiren über dem bisslos gespannten Netz samt doppeltem Boden rundum solide fabrizierten Formatradio-Alternative Rock, der zudem gut daran tut, alles bewusst eine Nummer kleiner aufzuziehen, als auf vorangegangenen Megasellern.
Es schien bereits so, als wäre A1V beim Versuch ein zweites Alrakis-Album zu entdecken, in den Weiten des Kosmos verschwunden. Das aus dem Nichts kommende Echoes from η Carinae fesselt auch deswegen nur umso überwältigender.
Der größte Fehler von fünf Finnen bleibt auch anhand von Toinen Toista die ursprüngliche Namenswahl: Malady ist immerhin seit 2004 im Herzen auf ewig von der kurzlebigen Post Hardcore/Screamo-Legende aus Richmond besetzt, die aus der Konkursmasse noch legendärerer Bands wie City of Caterpillar, PG. 99 und Pygmylush hervorgegangen war.
Man kann weiterhin massive Probleme mit der grundsätzlichen Beschaffenheit aktueller Tocotronic-Werke in der qualitativen Schere aus Text und Musik haben. Die Unendlichkeit funktioniert dann aber trotz Dirk von Lowtzow - und ein kleines bisschen gerade auch durch ihn.
Honorable Mentions | Kurzformate | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 – 01 |
30. [mehr…]
Als Klassenbeste der jüngeren Postpunk-Garde haben sich Protomartyr ja eigentlich bereits durch das fantastische The Agent Intellect positioniert. Mit Relatives in Descent wachsen sie insofern sogar noch einmal ein klein wenig weiter über sich hinaus.
Da lassen sich London Grammar erst schier endlos scheinende vier Jahre Zeit, um den Nachfolger zum (rückblickend prophetisch betitelten) Megaseller If You Wait fertigzustellen - und bringen Truth is a Beautiful Thing erst zum womöglich unpassendsten Zeit heraus.
Pallbearer verlagern ihren traditionell verankerten Doom-Metal mit dem Nachfolger zu den Meisterwerken Sorrow and Extinction und Foundations of Burden neu, bringen ihn scheinbar mühelos auf eine breitere und detailiertere, aber auch reibungslosere Basis. Heartless kann in dieser Ausrichtung das Niveau der beiden Vorgänger nicht restlos stemmen, ringt der weiterhin besten Band des Genres aber gerade dadurch faszinierende neue Facetten ab.
Bilderbuch zelebrieren, reflektieren und fragmentieren den All Inclusive-Club des Lebens auf Magic Life mit einer geradezu selbstverständlichen Eigenwilligkeit, feiern ihren eklektisch-überspitzten Trademark-Sound aber vor allem deutlich entspannter und demonstrativ sperriger, als auf der durch die Decke gehenden Hitschleuder Schick Schock.
Mit der Vergangenheit hat er auf dem nostalgischen Comeback 'The Next Day' seinen Frieden geschlossen und damit die Freiheiten geschaffen, um sich auf 'Blackstar' ein letztes Mal neu zu erfinden - oder mehr noch, endgültig alle Grenzen zu überschreiten: Während der Welt die Genies ausgehen, zelebriert David Bowie sein finales Kunststück, wahrscheinlich sogar ein überragendes Konzeptalbum über seinen eigenen Tod.