Suche nach: James Blake
Viel Sound, wenig Song: Kanye Wests Kumpel Justin Vernon verläuft sich auf dem dritten Bon Iver-Album 22, A Million gar zu prätentiös in seinem eigenen Wunschtraum des Age of Adz in überkandidelten Amalgam aus Folktronica, Artpop und Electronic.
Frank Ocean setzt zum Mindfuck an: Der in zwei Versionen erscheinende Nachfolger zu channel ORANGE heißt doch nicht Boys Don't Cry (obwohl Ocean unter der Dusche zu weinen scheint), sondern nennt sich hinter grünem Kurzhaarschnitt Apple-Exklusiv Blonde - obwohl am Tillmans-Cover Blond zu lesen steht. Nur einen Tag nach Forever legt der R&B-Meister damit demonstrativ nicht das Werk vor, auf das alle Welt gewartet hat.
Prokrastination, Publicitystunt und die Liebe zur Ausschussware: Während Frank Ocean die Veröffentlichung seines Zweitwerks Boys Don't Cry Blonde immer wieder bis an die Grenzen der Frustration verschiebt, hat der R&B-Meister die Zeit für ein Visual Album gefunden. Endless hinterlässt dabei jedoch den Eindruck einer ziellos dümpelnden Resteverwertung.
Dem eifrigen Gossip-Konsumenten fällt es natürlich nur zu leicht, in Beyoncé's praktisch über Nacht veröffentlichtem Multimediawerk eine schonungslose Abrechnung mit dem vermeintlich so untreuen (und auf Lemonade erfreulicherweise mit Abwesenheit glänzenden) Ehemann Jay-Z hineinzuinterpretieren.
Låpsley liefert über den Umweg der BBC Sound of 2015-Longlist kommend mit 'Long Way Home' endlich den smart maßgeschneiderten Hochglanz-Elektropop für die Zielgruppenüberschneidung von James Blake und London Grammar. Demnächst wohl der stilsichere Soundtrack beim Shopping in der H&M-Filiale eures Vertrauens.
Kele Okereke ist für 'Hymns' nicht nur die halbe Stammbelegschaft abhanden gekommen, sondern weitestgehend auch das Gespür für zwingenden Melodien und treibende Songs, die Bloc Party einst auszeichneten. Insofern war es keine schlechte Entscheidung, äußerst durchwachsene Vorabsingles zu entsenden und die schlimmere davon nun auch an den Beginn eines zweifelhaften Albums zu stellen.
Dass Ja, Panik-Frontmann Andreas Spechtl sein Debütalbum als Solokünstler unter dem selben Banner veröffentlicht wie die legendäre, seit 2009 wiedervereinigte Stoner/Doom Metal-Legende von Al Cisnero und Matt Pike, ist im Grunde die einzige Aufregung, die die 36 Minuten von 'Sleep' hervorrufen.
Sage und schreibe 8 Jahre sind seit dem in hiesigen Breitengraden weitestgehend unter dem Radar hindurchgesegelten Schwanengesang 'Young Modern' vergangen, auch immerhin schon 4 Jahre seit dem Ende von Silverchair. Das spielt aktuell aber ohnedies kaum eine Rolle mehr - denn es dauert auf 'Talk' mindestens drei Songs, bis man überhaupt annähernd zweifelsfrei erkennen kann, dass es tatsächlich deren ehemaliger Frontmann ist, der hier singt.
"I live in constant debt/ To feel you, invented" schmeicheln Jimmy Eat World in einem ihrer wenigen späten Glanzmomente verliebten Herzen auf rührende Weise, "We still believe in love/ So fuck you" knallen Elbow weniger profan mit der Wucht eines Festivalchors vor den Latz: 15 Songs für den Valentinstag 2015.
Findet Richard D. James auf seine alten Tage etwa Gefallen an einem gar nicht so unfreundlichen Sicherheitsgedanken in seiner Musik? Nach 'Syro' untermauert das dreizehnteilige Rhythmusgerüst-Brainstorming von 'Computer Controlled Acoustic Instruments Pt2' diese Vermutung zumindest neuerlich.