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Metallica wollen in konzertfreien Zeiten der Corona-Pandemie offenbar nicht bis zum lukrativen Weihnachtsgeschäft mit der Veröffentlichung von S&M 2 (together again mit dem The San Francisco Symphony-Orchester) warten. Auch okay.
Sufjan & Lowell: Aporia ist ein New Age-Synthie-Mosaik und zielloses Mood Piece, das seine skizzenhaften Fragmente mit mystischer Austauschbarkeit aus dem progressiven Ambient und einer einnehmenden Space-Elektronik bezieht.
Erst herrscht über eineinhalb Dekaden lang Funkstille von Seiten des Talk Talk-Bassisten Paul Webb unter seinem Pseudonym Rustin Man, nun erscheint mit Clockdust bereits das zweite Studioalbum von ihm innerhalb ebenso vieler Jahre.
Die Gewissens- wird keinesfalls zur Gretchenfrage: Das durch einige geschmacklose Griffe unnötig frustrierende I am Not a Dog On a Chain kann als potentiell wirklich starkes Album natürlich nicht die Untiefen der Privatperson Morrissey aufwiegen.
Auch wenn der Prince of Darkness beteuert, dass er aus eigenem Antrieb nicht aufhören kann, wirkt Ordinary Man dann doch auch wie ein kompetent aus seinem Umfeld kalkuliertes Album, das mit Hilfe eines hippen Produzenten noch ein (letztes?) Mal Kohle aus der Marke Ozzy Osbourne quetschen soll.
Die designierte Allstar-Kombo Sect veranstaltet aus dem Hinterhalt kommend mit Blood of the Beasts zum dritten Mal eine dreckige Treibjagd im rücksichtslosen Unterholz aus noisezerfressenem Metalcore und tieffinsterem Hardcore Punk.
Was für ein Line-Up: Die Szene-Schwergewichter Deafheaven, Touché Amoré und Portrayal of Guilt zeigen in der Arena, dass die ambivalent scheinende Schnittmenge aus hymnischem Blackgaze, Melodic Hardcore und unberechenbarem Tretmienen-Screamo doch zu einem stimmigen Ganzen führt.
Drei Jahre nach der überhypten Frischzellenkur Post Pop Depression muss Iggy Pop niemanden mehr etwas beweisen und geniest seine Narrenfreiheit einmal mehr auf polarisierende Art: Free zu sein bedeutet für den Mann mit Lederhaut, sich durch schrulligen Artrock und jazzigem Spoken Word zu halluzinieren.
Spätestens im zwischen düster-abgründigen The Cure und Testosteron- Saxophonmonster Tim Cappello pendelnden Nostalgie-Verlangen von Vampire wird klar, dass Bat For Lashes mit dem warm fließenden Lost Girls tatsächlich ganz unkaschiert ihr ureigenes, weibliche Pendant Kiefer Sutherlands legendärer Bande aufgenommen hat.
Was als Feierlichkeit zum zehnjährigen Jubiläums des wahlweise besten Albums der Schotten gedacht war, hat durch den Selbstmord von Scott Hutchison im März 2018 eine tragische, traurige Schlagseite bekommen: Tiny Changes: A Celebration of Frightened Rabbit’s ‘The Midnight Organ Fight’ wirkt nun wie ein posthumer Tribut.