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Flying Lotus beamt sich aus dem Orbit wieder zurück auf die Erde, direkt hinein in das lodernde Fieber sonnendurchtränker Jazzclubs. Womit Steven Ellison sich gleichermaßen auf Spurensuche bei familiären Wurzeln begibt, wie er sein musikalisches Universum abermals neu vermisst.
Mehr als nur ein netter Nebenprojekt-Zeitvertreib bis zur nächsten ...and You Will Know us by The Trail of Dead-Platte: Autry Fulbright holt sein altes Projekt aus der Mottenkiste und huldigt im Bandquartett mit Jason Reece und namhaften Unterstützern zahlreichen Vorbildern unter dem sphärischen Krautrockbanner - leistet darunter aber vor allem Trauerarbeit.
“The Mars Volta and At the Drive-In had a baby, and it’s called Antemasque” sagt Cedric Bixler-Zavala und umreißt die Wiedervereinigung mit Omar Rodríguez-López damit ebenso akkurat wie er zu kurz greift: die Auszeit voneinander hat ebenso ihre Spuren hinterlassen wie die Arbeit mit Bosnian Rainbows und Zavalaz. Dazu haben die unzertrennlichen Langzeitpartner nicht nur die Liebe zueinander, sondern auch zum kompakten Format im eingängigen Postpunk und komplizierten Core-Pop samt Classic-Rock-Vibe (wieder)gefunden.
Alben von designierten Supergroups scheitern in der Regel vor allem an den Erwartungshaltungen. Das Debüt von Killer be Killed macht da als Elefantenhochzeit in den Fussstapfen von Nailbomb keine Ausnahme.
3×3 Reviews im Kompaktformat: Avey Tare's Slasher Flicks - 'Enter The Slasher House' | Neneh Cherry - 'Blank Project' | Brody Dalle - 'Diploid Love' | Drowners - 'Drowners' | Eels - 'The Cautionary Tales of Mark Oliver Everett' | Floor - 'Oblation' | Nasheim - 'Solens Vemod' | Off! - 'Wasted Years' | Wye Oak - 'Shriek' |
Wie jedes Jahr an dieser Stelle 15 Alben die man 2013 leicht übersehen konnte und die es nicht in die Top 50 Liste geschafft haben - die es sich am Ende des Jahres aber dennoch absolut verdient haben nocheinmal in Erinnerung gerufen zu werden.
Stephen "Thundercat" Bruner hatte mit 15 einen Boygroup-Hit in Deutschland, war zwischen 2002 und 2011 Bassist bei den Crossover-Thrashern Suicidal Tendencies und ist nebenbei gern gesehener Studiogast von Erykah Badu, Snoop Dogg oder den Red Hot Chili Peppers. Für seine Soloschaffen im anhaltenden Schatten der Apokalypse zählt allerdings vor allem die Seelenverwandschaft mit Steven Ellison alias Flying Lotus.
Bosnian Rainbows ist nicht nur das Projekt, für das Omar Rodriguez-Lòpez The Mars Volta beerdigt hat: es ist die Band, die das Solo-Schaffen des Ausnahmegitarristen erdet und dem manisch getriebenen Diktator dabei das Prinzip einer künstlerischen Gemeinschaft anhand elf wunderbar unkonventionell-eingängiger Rocksongs im psychedelischen Wave-Gewand erklärt.
Motorpsycho wissen dass sie das zwischen Klassik, Jazz und Progrock brillierende Monstrum 'The Death Defying Unicorn' nicht so schnell übertrumpfen werden können und schalten deswegen mit Griff in die Schublade einen Gang zurück. Dort finden sie mit namhafter Unterstützung an der zweiten Gitarre verloren geglaubte Popmomente in ihrem unfehlbaren, ureigenen Motorpsycho-Rock.
The Mars Volta sind Geschichte, das Bosnian Rainbows-Debüt steht in den Startlöchern - und auf Omar Rodríguez-López 26. Soloalbum ist auf chaotisch-zerrüttete Art und Weise alles beim experimentellen Alten. Diesmal wieder einmal um das kleine Quäntchen besser als zuletzt.