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Mit Pollinator haben Cloud Rat ihre Vormachtstellung im Grindcore untermauert und darüber hinaus eines des Metal-Alben des Jahres aufgenommen. Wirklich spektakulär ist aber eigentlich, was das Trio auf der separaten EP Do Not Let Me Off the Cliff veranstaltet.
Zwölf Klassiker ergeben ein absolut zweckmäßiges Oldschool-Best of, dazu gesellt sich ein zumindest solider neuer Song: Spoon erfüllen sich mit Everything Hits at Once den offenbar schon lange gehegten Traum einer Greatest Hits-Compilation.
Das ausgiebige Touren mit The Cure hat Spuren hinterlassen: It Won/t Be Like This All The Time positioniert sich aber auch so (selbst)referentiell wie direkt zwischen No One Can Ever Know und Nobody Wants to Be Here and Nobody Wants to Leave, forciert die Aufgeschlossenheit zur Massentauglichkeit insgeheim offener denn je.
Greg Puciato, Joshua Eustis und Steven Alexander rekonstruierten auf Infinite Games ihre Vorliebe für anachronistischen 80er-Synthpop und elektronischen Ambient-Wave noch homogener und zwangloser, als bereits auf dem weitestgehend übersehenen Vorgänger Fever Daydream.
Ohne absichernde Plattenfirma im Rücken tobt sich Mike Vennart drei Jahre nach The Demon Joke vogelfrei und ohne Angst vorm Risiko aus: To Cure a Blizzard Upon a Plastic Sea lässt nicht nur im kraftvollen Artwork Farben und Formen zum munter interagierenden Patchwork zusammenfinden.
Mittlerweile aufgeräumter und ohne Krach: Ought lassen auf ihrem dritten Album zumindest die zweite Silbe des Postpunk endgültig hinter sich und konzentrieren sich mit Room Inside the World auf einnehmend-gestelzten Artrock von überkandideltem Gestus.
Der verträumte Soundtrack für nebelverhangene Tanzflächen in postapokalyptischen Industrial-Fabrikshallen: The Horrors adaptieren ihren sphärischen Synthpop mit V ein weiteres Mal.
Im zurückliegenden halben Jahrzehnt waren Converge primär mit einer gewissen Vergangenheitsaufarbeitung beschäftigt: Neben Vinyl-Neuauflagen des Backkatalogs lag der Fokus der unermüdlich tourenden Band aus Massachusetts etwa auf der Veröffentlichung von You Fail Me (Redux), dem Abschluss des schier endlos in der Pipeline geköchelt habenden Tour-Monuments A Thousand Miles Between Us, sowie der Jane Doe-Live-Rekapitulation Jane Live.
Das ist nur ein bedingtes Echo of Pleasure: Acht Jahre nach dem bis heute [amazon_link id="B001PHAZ3O" target="_blank" ]wundervollen Debütalbum[/amazon_link] ist weniger denn je von den Pains of Beeing Pure at Heart übrig geblieben, an die man 2009 sein Herz verlieren konnte.
Ihre ambiente Postrock-Klanginstallation ATGCLVLSSCAP sowie der Soundtrack Riverhead liegen noch kein Jahr zurück, da überraschen die unberechenbaren Avandgarde-Norweger einmal mehr in ihrer wandelbaren Discografie. Und stellen vielleicht sogar unvermittelt die Frage: Haben Ulver mit The Assassination of Julius Caesar womöglich das bessere aktuelle Depeche Mode-Album aufgenommen?