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Ein Busunglück im Rücken und die angekündigte Trennung vor Augen gerät der nachgeholte Wien-Stop der Farewell-Tour von The Dillinger Escape Plan zum Triumphzug, der die ohnedies hohen Erwartungshaltungen - auch dank zweier grandioser Vorbands - mühelos pulverisiert.
Was als Demonstration der endlich erlangten Selbstständigkeit des einstigen Songwriter-Wunderkindes aus Nottingham angedacht ist, entwickelt sich zum Offenbarungseid für Jake Bugg.
Es wird ja nur zu gerne reklamiert, dass es für Wintersleep nach '[amazon_link id="B008DNWJOQ" target="_blank" ]Welcome To The Night Sky[/amazon_link]' auf den beiden nachfolgenden Veröffentlichungen merklich bergab ging. Vielleicht klingen die Kanadier 2015 ja deswegen so, als würden sie erstmals gar nicht erst versuchen wollen gegen den langen Schatten ihres Meisterwerks anzuspielen und stattdessen ihr Glück in der kurzweiligen Zugänglichkeit des Augenblicks suchen.
Brian Warner alias Marilyn Manson ist zurück. Schon seit über zwanzig Jahren im Geschäft, ist dieses das zweite Album, das ganz ohne Trent Reznor auskommt. Sein neuntes Studioalbum 'The Pale Emperor' entstand in Kollaboration mit Tyler Bates (Musiker und bekannt für den OST zu Guardians of the Galaxy und für Serien wie Californication, wo er auch auf Warner traf) und das hört man auch ('Cupid Carries Gun' dient beispielsweise bereits als Titelsong für die Serie Salem). Sonst paart sich Altbekanntes mit (für Manson) Neuartigem, was einem typischen Basic-Marilyn-Manson-Album einen frischen Anstrich verleiht, der aber trotzdem bei einigen Nummern noch den Rost alter Tage durchblitzen lässt.
Ein Da Capo für den puren Missmut: 'You, Whom I Have Always Hated' macht nahtlos dort weiter, wo 'Released from Love' im letzten Jahr die bitterböse Maßstäbe für unheilige Crust/Doom-Alianzen setzte. Das Doppel aus Thou und The Body zersetzt dabei abermals jeden Funken Freundlichkeit mit einem speienden Schwall aus schleppendem Hass.
The reason why the year 2014 in Wolfgang Möstls personal music history only secondarily marks the year Killed by 9V Batteries were brought to an end invokes comparisons to the Beatles, hides itself very Sgt. Pepper-like behind a concept of nerdy homages, and celebrates a varied party of twelve Lo-Fi gems starting with its artwork: Mile Me Deaf probably have never been better than on their wonderfully easygoing collection of catchy tunes 'Holography'. One year after he helped bringing Sex Jams noiserock to the next level, Wolfgang Möstl continues to make no mistakes on his several playgrounds. And we’re still allowed to miss Killed by 9V Batteries.
Brian Fallon und seinen Jungs scheint klar zu sein dass ihnen die großen Melodien ausgehen. Auf ihrem fünften Studioalbum versuchen die New Jersey-Punkrocker diesen Missstand zwischen leidlich inspirierten Selbstplagiaten und ausgewaschenen Standards wenig konsequent mit einer schaumgebremsten Aufbruchstimmung zu kaschieren.
Der Nachschlag zu dem an dieser Stelle unter Wert verkauften 'Push the Sky Away': Nick Cave und seine Bad Seeds protzen auch live nicht mehr mit überschüssigen Testosteron, sondern pflegen zurückgenommen die feine Klinge.
'Sequel to the Prequel' ist das erste Album von Pete Doherty, dass sich nicht zwischen Genie und Wahnsinn, zwischen berauschendem Meisterwerk und ermüdenden Totalausfall aufreibt, sondern den 34 jährigen durchwegs souverän und routiniert als Vorstand einer vielseitig einsetzbaren Indierockband zeigt.
Touchè Amorè-Schlagzeuger Elliot Babin macht im Kurzformat beinahe nahtlos dort weiter, wo er Ende letzten Jahres so kurzweilig mit dem selbstbetitelten Dad Punchers-Einstand debütiert hat: bei sympathisch unspektakulären Indierockkleinoden mit zeitlosem Emo-Collegerock-Anstrich - "Bummer Punk".