Suche nach: the black queen
(Weniger) Country (mehr) Rock: Fünf Jahre nach ihrem Durchbruchsalbum Highway Queen hat Nikki Lane dank Josh Homme mit Denim & Diamonds ihr viertes Studioalbum fertiggestellt.
Johnossi thematisieren auf Mad Gone Wild die dunklen Zustände der Seele, untermauern dies aber vor allem mit ihrer interessantesten Platte seit...ja, womöglich gar seit dem selbstbetitelten Debüt von 2006.
Über achteinhalb Jahre werden bereits ins Land gezogen sein, wenn Placebo - personell mittlerweile auf die seit jeher als Konstante agierende Achse aus Brian Molko und Stefan Olsdal destilliert - Ende März 2022 mit ihrem achten Studioalbum Never Let Me Go den Nachfolger zu Loud Like Love von 2013 veröffentlichen.
Zwei Plätze hier müssten theoretisch für Beach House und ihre bisherigen Teilstücke von Once Twice Melody reserviert sein - praktisch aber erfolgt an dieser Stelle diesbezüglich nur die Anmerkung, wie fein es ist, dass sich der gerade 2020 oft bemerkbare Trend, seine Alben vorab in EP-Häppchen zu veröffentlichen, dieses Jahr gefühlt nicht durchgesetzt hat.
Poppy spendiert parallel zu ihrem Einstieg als Botschafterin des Wrestling mit Eat (NXT Soundtrack) nicht nur dem WWE-Klientel fünf ihrer patentierten Metal-Pop-Hybriden.
Von den Sklavenunterkünften neben Baumwollplantagen zu gegenwärtigen Diskussion über grassierende Polizeigewalt und Rassismus in den USA ist es für Zeal & Ardor nicht weit - Manuel Gagneux hat deswegen mit Wake of a Nation sein (leider gar nicht unbedingt nur) zeitaktuellstes politische Statement aufgenommen.
Das schwedische Quartett Night tritt mit High Tides - Distant Skies zum vierten Mal scheinbar mühelos den Beweis an, dass Skandinavien die Retrorock-Welle einfach konstant kompetent reitet - schlimmstenfalls ohne Genieblitze.
Mike Haliechuk und Jonah Falco haben sich Thrash-Experte Riley Gale engagiert, um auf der Masterpiece Machine Doppel-A-Seite Rotting Fruit und Letting You in on a Secret aufwühlenden Industrial an der Schwelle vom Rock zum Metal zu zelebrieren.
Mit der spontan aus der Hüfte geschossenen Dear Tommy-Ersatzplatte Closer to Grey im Rückspiegel beehren die endlich wieder tourenden Chromatics auch Europa mit einer Konzertreise. Terminlich schlechter hätte das Wien-Gastspiel der Italians Do It Better-Clique um Johnny Jewel jedoch kaum ausfallen können.
Wirklich erwünscht gefühlt hat sich Sturgill Simpson wohl ohnedies nie in Nashville. Weswegen er ohne falsche Verbundenheiten kurzerhand zum ultimativen Outlaw-Mindfuck ansetzt und seinen Unmut über das Business in ein überbordendes Gesamtkunstwerk projiziert: Für Sound & Fury und den dazugehörigen millionenschweren Netflix-Film erfindet sich der Country-Rebell als postapokalypischer Rocker neu.