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So viele tolle Alben, so wenig Platz: wie auch die EP-Sektion hätten die Honorable Mentions 2023 aus allen Nähten platzen können - bleiben aber dann doch auch weiterhin rigoros auf 15 Nennungen von Lieblingsalben abseits der regulären Top 50 beschränkt.
Bittersüßer, dunkel verführender Indie-Dark Folk, durch einen Nebel aus Goth, Dark Wave und New Age-Postpunk durchzogen: Tim Smith wandert rund 12 Jahre nach dem Ausstieg bei Midlake mit seiner Frau Kathi Zung als Harp durch Albion.
Endlich nehmen die Lemon Twigs - Brian und Michael D'Addario - die Sache mit dem Tribut an alte Zeiten wirklich ernst: das absolut adäquat betitelte Everything Harmony sichert den New Yorkern insofern den Aufstieg in die nächsthöhere Indie-Anachronismus-Liga.
Stets für ein grandioses Lineup bürgend, sorgt der Freitag des Autumn Leaves 2023 mit Ben Caplan, Okkervil River-Kopf Will Sheff und den Magnetic Fields für ein besonders hochkarätiges Schmankerl der Festival-Geschichte.
Synth-Elektropop mit mal mehr, mal weniger deutlichen Darkwave-, Industrial-, Goth- und Hip-Hop-Schraffuren: ††† (Crosses) gehen für ihr Comeback Goodnight, God Bless, I Love U, Delete. (leider zu ausführlich) in die Vollen.
Boysetsfire-Sänger Nathan Gray hat sich in den vergangenen Jahren selbst gefunden - und steht mit den von der Backing-Gruppe aufgewerteten The Iron Roses mittlerweile auch ganz offiziell einer neue Hauptband vor.
Angelo De Augustine muß nach dem atemberaubenden A Beginner's Mind wohl mehr denn je (wohl auch: einen größeren Hörerschaft denn je) zeigen, was er alleine (und jenseits der u unabdingbaren Sufjan Stevens-Vergleiche) kann. Toil and Trouble macht insofern vieles richtig.
Dass One More Time... angeblich wie der direkte Nachfolger zum selbstbetitelten 2003er-Album von Blink-182 klingt, ist in vielerlei Hinsicht einfach falsch. Richtig ist aber, dass der wieder zusammengefunden habenden klassischen Bandbesetzung ihr bestes Album seit damals gelingt.
King Gizzard & The Lizzard Wizard haben mit dem monolithischen Live At Red Rocks '22 ein Konzert(e)-Album rausgebracht, nach dem in diesem Metier eigentlich nichts mehr kommen hätte müssen, nichts mehr kommen hätte können…und nun ist da mit Live In Chicago '23 plötzlich der nächste Mega-Brocken.
Zwischen End und It’s Never Going to Stop liegen für Explosions in the Sky endlose Postrock-Welten, wenngleich deren mystische Gipfel diesmal nur am wundervollen Artwork erklommen werden.