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Womöglich war die Musik des Walisers noch nie mehr Projektionsfläche für zeitaktuelle Satire: Andy Falkous covert (oder eher: interpretiert) auf seiner Christian Fitness-Spielwiese Granny Killaz von Ian Brown... also - einen verschwurbelten Tweet des Stone Roses-Frontmannes.
Der kaum bescheidene Titel Good Music to Avert the Collapse of American Democracy kommt mittlerweile endgültig nicht mehr von ungefähr: Auf Volume 2 der Compilation versammeln 78 schwergewichtige Interpreten über fünf erschlagende Stunden an offiziell unveröffentlichtem Material.
Die Singles Russian Doll, Little Boy und Nostalgia haben es bereits angekündigt: Anstelle der erwartbaren Unberechenbarkeit setzen Ulver mit Flowers of Evil auf Konsistenz und eine versierte Vertiefung ihrer 80er-Gelüste.
DMA's lassen ihr 90er-Jahre Britpop-Imitat für ihr drittes Studioalbum The Glow von Stuart Price mit Produktionsgimmicks aufpolieren, dass normalerweise für The Killers reserviert ist.
Let's Go Sunshine war nach der Zäsur The Best of... So Far vor zwei Jahren eine gelungene Rückbesinnung auf die Wurzeln und Stärken der Kooks. Ob es deswegen aber in Form von Unshelved gleich ein Leeren der Archive für ausgewiesene Ausschussware braucht?
Dass die Veröffentlichung vermeintlicher Ausschussware von Carly Rae Jepsen ein Grund zur Freude ist, weiß man seit E·MO·TION: Side B. Das dem 2019er Album nachgereichten Dedicated Side B überflügelt nun nicht nur die damalige EP in quantitativer Hinsicht, sondern qualitativ auch das nominelle Stammwerk aus dem Vorjahr.
Auf gerade einmal 30 Minuten Spielzeit destilliert Brian Fallon seine bisher konsequenteste Abkehr vom Punkrock: Local Honey ist eine bescheidene Americana-Platte ohne Blendwerk geworden.
Wo die Vorboten in ihrer Spannweite vom vergleichsweise progressiven Experiment bis zum wachsenden Pflichtsieg abwechselnd für Unsicherheit und Vorfreude sorgen konnten, schafft Gigaton im Gesamten nun Klarheit: Überraschungen sind auf dem ersten Pearl Jam-Album seit sieben Jahren erlaubt, stehen aber wenn dann hinter einer vielseitigen Zuverlässigkeit.
Gewinnoptimierte Weihnachtsfeier im Hause Williams mit einigen verkaufstechnisch zugkräftigen Gästen aus aller Welt: The Christmas Present nimmt sich selbst nicht zu erst und kalkuliert damit gut.
Wieviel Spaß darf progressiver Tech-Death eigentlich machen? Xoth halten sich diesbezüglich an keine Vorgaben und liefern mit Interdimensional Invocations die wohl irrwitzigsten Sci-Fi-Gitarenabfahrten im Metal seit dem Vektor-Meisterstück Terminal Redux.