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Seit ihrem letzten regulären Studioalbum haben Explosions in the Sky ihren Postrock vor allem als Soundtrack-Untermalung aufbereitet. Dies wirkt sich nun auf 'The Wilderness' beinahe ebenso gewichtig aus, wie die offenkundige Erkenntnis der Band, sich bis hin zum fantastischen 'Take Care Take Care Take Care' doch auch in eine kreative Sackgasse manövriert zu haben.
Auf den Fehltritt folgt der stilistische Rückschritt, der mehr noch als in die richtige Richtung vorerst endgültig in die Banalität führt: Editors verbinden auf 'In Dream' die elektronisch-unterkühlte 80er-Ästhetik von 'In This Light and on This Evening' mit der poppigen Beliebigkeit von 'The Weight of Your Love'.
Der kurze, aber bündige und subjektive Nachbericht zum ersten Festivalwochenende: in zwei Nächten wurde getanzt, gelächelt und der Autosuggestion gefrönt. Heute geht es in die zweite Runde – leider ohne mich – donaufestival.
Heute startet das Donaufestival in Krems, bis 26.04. und von 30.04. bis 02.05 geht’s weiter. Hier nun ein kleiner, kompakter, musikalischer Ausblick auf vier Performances, die man nicht versäumen sollte am vielleicht interessantesten österreichischen Festival.
Dass Trash Talk das Hardcore-Korsett gerne zu eng wäre weiß man spätestens seit die Derwische aus Sacramento für '119' bei Odd Future Records unterschrieben und gemeinsame Sache mit Tyler, the Creator machten. Auch Studioalbum Nummer 5 ist abseits seines irritierenden Rahmens vor allem ein wertkonservatives Stück Moshpitkatalysator geworden.
Nur zwei Tage verbrachte ich am Donaufestival, doch diese zwei reichten aus um das Spektrum wiederzugeben, das dieses Festival so außerordentlich macht. Die Besucher, die Locations, die Sounds, die Kremser Gassen und die Performances – ein Trip wie ein Ausnahmezustand.
Man kennt das ja: der Frontmann einer (erfolgreichen) Band spielt alleine auf sich und seine Gitarre gestellt mehr oder minder bekannte Songs im spartanischen Soundgewand. Stimmt so auch bei Matthew Caws - und dennoch liegt hier der Sachverhalt ein klein wenig anders. Weil Solo-Acoustic-Show eben nicht gleich Solo-Acoustic-Show ist.
Lange um den heißen Brei herumreden ist die Sache der verdienten Szene-Supergroup Voltage (mit Mitgliedern von Abfukk, Italian Stallion, Get It Done, Ays, The Lust For & Life On The Run) nicht: gerade einmal 10 Minuten Hexenkesselrabatz genügen den Wegbergern um mit ihrem rockigen Hardcore die Gehörgänge durchzupusten und dabei so richtig Eindruck zu hinterlassen.
Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Refused-Reunion alles andere als eine seelenlose Gelddruckmaschine geworden. Das Thema Vergangenheitsbewältigung wird jedoch nicht vorschnell zu den Akten gelegt: Dennis Lyxzén verschafft sich auch ohne dem ausgestiegenen David Sandström mit einigen Kumpels aus Umeå auf dem zweiten AC4-Album in jenen Hardcore-Gefilden Luft, für die er nach 'Songs to Fan the Flames of Discontent' derart unkompliziert aufdrehend sonst nur noch auf 'AC4' von 2009 Muse fand.
Die Kanadier Suuns bestätigen die vor drei Jahren mit 'Zero QC' eingefahrenen Loorbeeren - und zersetzen ihren fiebrig pulsierenden Artrock vollends in der selben Schräglage, auf der auch die unfehlbaren Liars und Clinic ihren verstörenden Tanz im Neonlicht zelebrieren.