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Pandemie, Lockdown, Beziehungsende: Ex-The Icarus Line-Boss Joe Cardamone verarbeitet globale und persönliche Turbulenzen in Form seines eigenen Soundtracks - Quarentina. Vorab gibt es bereits die Quarentina Themes.
Offiziell lässt Kristin Hayter alias LINGUA IGNOTA ihr finales Bandcamp-Friday Spektakel als „HOME-RECORDED DEMOS PRECEDING CALIGULA. FRAGMENTS, MOTIFS, REPETITION, CUTS, WARTS AND ALL.“ Tatsächlich funktionieren THE CALIGULA DEMOS aber eher wie eine vollwertige Alternative-Version des 2019er-Studioalbums.
Seit sie sich eine Umkleide beim Seattle Terrorfest im Juni 2018 teilten, gehen Thou und Emma Ruth Rundle mit der Idee einer Kollaboration schwanger, spätestens das furiose Roadburn 2019 war der nötige Katalysator, um in Schnappatmung zu versetzen. Es ist also nicht selbstverständlich, dass das lange auf sich warten lassende May Our Chambers Be Full nun alle Erwartungen an dieses Gipfeltreffen erfüllt.
Seit Love in Shadow weiß man ja, dass die Kooperationen mit Keiji Haino für Sumac bewusstseinserweiternd und prägend waren. Das wahre Ausmaß der Evolution wird nun allerdings erst mit May You Be Held begreifbar - eventuell der markanteste Jump the Shark-Moment in der bisherigen Karriere von Aaron Turner für dessen Jünger.
Es wäre, wie der Opener der Platte so richtig skizziert, zu drastisch, bereits von einer tatsächlichen Rückkehr auf den Planeten Erde zu sprechen, denn die Flaming Lips bleiben in entrückten Sphären aktiv. Doch nach knapp einer Dekade Odyssee im trippigen Space-Wahn machen Wayne Coyne und und seine kautzige Schrull-Crew auf American Head erstaunlich nahbar Halt, um sich nostalgisch an die späten 90er und frühen 00er-Jahre zu erinnern.
Eine Industrial-Collage - mal mehr, mal weniger charakteristisch geprägt: Beinahe zwei Dutzend an namhaften Szene-Musikern retournieren ihre Version eines Klangbastelkastens, den L.A.-Künstler Jesse Draxler für die musikalische Seite seines audiovisuellen Projektes Reigning Cement parat gestellt hat.
Shut it Down: Benefit for the Movement for Black Lives schickt sich nicht nur quantitativ an, mit seinen 46 Songs und knapp drei Stunden Spielzeit dem ähnlich motivierten Overgrow to Overthrow den Rang an substantiellste Compilation des Jahres abzunehmen.
Gulch aus Santa Cruz haben seit ihrem ersten Auftauchen 2017 einen geradezu kometenhaften Aufstieg in der Hard-, Metal- und Deathcore-Szene hingelegt, der nun im Debütalbum Impenetrable Cerebral Fortress einen ersten Zenit zu finden scheint.
Experimenteller Wahnsinn aus Nairobi: Duma zelebrieren auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum (weitaus mehr als oder minder) eine verstörend-exotische Melange aus Cybergrindcore, Power Electronics, Industrial, digitalem Hardcore und Black Metal-Attitüde - so faszinierend wie frustrierend.
FOH NOISE VOL 5 bedeutet die nächste Episode an seriellem Harsh Noise-Terror von Spencer Hazard und Dylan Walker unter dem Full of Hell-Banner - abermals eher ein Anreißen von potential, als dessen erschöpfende Ergründung.