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Ryan Adams adaptiert für sein 22. Studioalbum - nach Chris, Romeo & Julie und FM sein bereits viertes in diesem Jahr - das Artwork von Oshin, verschenkt das Sammelsurium Devolver allerdings diesmal auch zum Nulltarif.
Dümmer als der Artwork-Disclaimer sind nur manche der platten Klischee-Texte von FM. Trotzdem toll, was Ryan Adams da als drittes Album des Jahres 2022 - und Mittelteil der mit Romeo & Juliet begonnenen Trilogie - aus den Archiven gefischt hat.
Chris vollendet jene mit Wednesdays und Big Colors begonnene Trilogie, deren ursprüngliche Release-Pläne Ryan Adams aus bekannten Gründen über den Haufen geworfen hat. Leider kommt das beste in diesem Fall jedoch nicht zum Schluß.
Beachheads II wirft zumindest entlang seiner 30 Minuten Spielzeit die Frage auf, warum die Kvelertak-Nebenbaustelle Beachheads und ihr selbstbetiteltes Debütalbum nochmal so schnell vergessen war - um hinter den zehn neuen Songs wohl dasselbe Schicksal zu ereilen.
Als hätte man das 122 Minuten dauernde Dreifach-Mammutalbum American Heartbreak knapp zwei Monate nach seinem Erscheinen bereits verdaut, legt Zach Bryan in Form von Summertime Blues bereits neues Material vor.
Drei Jahre dem sich rückwirkend deutlich als Joseph Hubers Magnum Opus entwickelt habenden Moondog verschiebt der Multiinstrumentalist auf The Downtowner seine Ziele - mit ambivalentem Ausgang.
Nigel Godrich hilft Arcade Fire dabei, nach dem erschreckend blassen Everything Now die ästhetische Balance wiederzufinden und damit zurück in die Spur zu kommen. Das ist sehr erfreulich - aber leider (noch) kein Grund zur bedingungslosen Euphorie.
„Musik ist der Exorzist von Stress.“ sagt Kurt Vile, seines Zeichens längst der Zen-Meister des Indie-Slackertums, und nimmt mit (watch my moves) ein schaulaufendes Album auf, das niemandem mehr etwas beweisen muss.
Cavalcovers bedeutet naheliegenderweise: Black Midi bündeln auf digitalem Wege zumindest drei der ursprünglich fünf Coversongs, die rund um das 2021er-Juwel Cavalcade auf diversen Flexidiscs das Licht der Welt erblickten.
Big Thief bleiben mit Dragon New Warm Mountain I Believe In You im ungebremsten (und mittlerweile auch trotz der qualitätsbewussten Zuverlässigkeit weniger selektionskritischen) Veröffentlichungsrausch, tauschen die stilistische Charakterschärfe und Kohärenz der beiden 2019er-Alben U.F.O.F. und Two Hands aber gegen eine variable Vielseitigkeit (oder auch: Sprunghaftigkeit) ein.