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Walter Schreifels spielt mit der zweiten seiner beiden aktuellen Supergroups authentischen Retrorock. Der gelingt Dead Heavens dann auch wenig überraschend genauso gefühlvoll, wie es die drei Singles vorab in Aussicht stellten - könnte sich in Summe aber öfter aus der dösenden Entspannungszone aufraffen.
In sechs Jahren Studioauszeit (das verloren geglaubte 'The Curse of Love' von 2014 hatte ja bereits einige Jahre in den Archiven gewartet) haben The Coral die Unbekümmertheit ihres Pop gegen eine bisher ungekannte Heavyness getauscht und folgen auf 'Distance Inbetween' ihrer dominant in Szene gesetzten Rhythmusgruppe in eine dunklere Form der leichtfüßigen Psychedelik.
Der 29 jährige Kanadier Tobias Jesso Jr. besitzt nicht nur ein sentimentales Herz und das zurückgelassene Klavier seiner Schwester, sondern mutmaßlich auch die gesamte Solo-Discografie von John Lennon.
Dass Noel für die besten Post-Oasis-Momente zuständig sein würde, war ja irgendwo immer klar. Dass er dies jedoch auch mit einem Album unter Beweis stellen würde, das sich dezent aus der Wohlfühlzone des Briten lehnt und dabei sogar vorführt, wie man Saxofonsoli ohne Fremdschämgefühl auffährt - das überrascht dann doch in gewissem Ausmaß.
Im tiefsten Kärntner Hinterland, einen Katzensprung von Slowenien entfernt, direkt am Sonnegger See findet seit 9 Jahren das Acoustic Lakeside statt. Ein Festival, das durchaus als sehr individuell bezeichnet werden kann. Nicht nur wegen der Location, vor allem wegen des Veranstaltungsdesigns und dem ebenso durchdachten wie passenden Merchandise (böse Zungen würden von Corporate Design sprechen). Dazu hat der Festivalverein nicht nur engagierte Sponsoren für sich gewonnen, sondern auch solche, die man durchaus musikinteressiert nennen kann.
Nach Finian Paul Greenalls Anfängen als DJ in den 90ern hat er sich in den letzten zehn Jahren als Singer-Songwriter neu erfunden. Finks 6. Studioalbum besinnt sich mehr auf das Bluesige und reduziert die elektronischen Spielereien sowie Beats auf das Notwendigste. Dabei entstehen (wie von den konzentrischen, verschwommenen Kreisen am Albumcover bereits angedeutet) hypnotische, fast meditative, emotionale sowie melancholische Tracks, die den Zuhörer in ihren Bann ziehen.
3x3 Reviews im Kompaktformat: All diese Gewalt! - 'Kein Punkt wird mehr fixiert' | The Afghan Whigs - 'Do to the Beast' | Amen Dunes - 'Love' | The Body - 'I Shall Die Here' | The Hold Steady - Teeth Dreams | Koen Holtkamp - 'Motion' | Mauracher - 'Let's Communicate' |Linda Perhacs - 'The Soul of All Natural Things' | St. Vincent - 'St. Vincent' |
David Bowie kehrt nach zehn Jahren aus der Versenkung zurück. Im Gepäck hat der Thin White Duke eine zwischen Nostalgie und Anachronismus schwankende Aufarbeitung der eigenen Karriere mittels souveräner Glamrock-Nummern. Und ist das hinter dem frechen Artwork gar ein subversiver Entmystifizierungsversuch des eigenen Schaffens?
Je eine eigene Neukomposition sowie eine mal mehr, mal weniger naheliegende Fremdinterpretation genügen Touchè Amore und The Casket Lottery um Fanherzen höher schlagen zu lassen - welche dann auch die einzigen wirklichen Gewinner auf dieser fulminanten Split-Geschichte sind.
Da Capo für den geläuterten Partytiger und Womanizer: Der Sir unter den Tigern gibt zum zweiten Mal den gottesfürchtigen Blues- und Gospelcrooner und interpretiert Songs von Leonard Cohen über Tom Waits bis hin zu The Low Anthem.