Suche nach: my bloody valentine
Eine neue Mode, die zu Beginn des Jahres noch zu grassieren schien, als noch nicht klar war, dass die Pandemie das gesamte Jahr derart hartnäckig im Griff haben würde, hat sich über die Monate aufgehört: Alben vorab scheibchenweise als EPs zu vertreiben. Gut so so - eine Haley Williams beispielsweise hat dieser Trend trotzdem den Platz in dieser Rangliste gekostet.
Mint Field vertiefen nach dem Debütalbum Pasar de las Luces von 2018 auf Sentimiento Mundial ihre Odyssee durch die Weiten eines leicht psychedelischen Amalgams aus Dreampop- und Shoegaze-Konturen, stoßen dabei aber immer noch an ihre Grenzen.
Man muss sich Hum wohl zumindest als zufriedene Band vorstellen: Obwohl sie nie die angemessene Würdigung dafür bekamen, spielen Mark Talbott und Konsorten nach 22 Jahren (Mehr-oder-Minder)Pause ihren einflussreichen Trademark Alternative Rock auf Inlet immer noch wie damals.
Privat feiern die Quinteros gerade ein romantisches Jubiläum, haben allerdings mit Spotlights trotzdem die Zeit gefunden, um ihre Cover-Serie durch den Pixies-Klassiker Wave of Mutilation fortzusetzen.
Wer genau hinter Fleshwater steckt ist noch offen. Fest steht aufgrund der Demo2020 nur, dass sich die Band aus Georgetown ganz fabelhaft im aus der Zeit gefallenen Dunstkreis aus Shoegaze, elegischem Metal und verhuschten Alternative Rock auskennt.
Das spektakulärste an X: The Godless Void and Other Stories ist die unspektakuläre Zuverlässigkeit und qualitativ imposante Konsistenz des kongenialen Duos Conrad Keely und Jason Reece: Mehr nach ...And You Will Know us By the Trail of Dead könnten die beiden zum Jubiläum und nach knapp 6 Jahren Plattenpause kaum klingen.
Entweder am Konsens vorbei oder nach zumindest halbwegs objektiven Gesichtspunkten doch von anderen Platten überholt: Wieder haben es zahlreiche Alben nicht in die regulären Top 50 der Jahrescharts geschafft, aber grundsätzlich doch ordentlich Eindruck hinterlassen. Zumindest 15 Vertreter aus dieser undankbar abgespeisten Riege verdienen sich nichtsdestotrotz eine Erwähnung - unsere Honorable Mentions 2019.
Dunkler Showgaze an der Schnittstelle aus verwaschenem Indierock und markigem Dreampop: DIIV rekonstruieren auf ihrem bisher besten Album den Sound ihrer Vorbilder zwar mit wenig originärem Charakter, aber mit geschicktem Songwriting - Deceiver wird seinem Titel durchaus gerecht.
Das erste Chromatics-Album seit sieben Jahren ist nicht die Platte geworden, auf die man seit 2014 gewartet hat. Es ist aber eine gute Idee, dass sich Johnny Jewel anstelle des wohl zur Sisyphusarbeit aufgeblähten Dear Tommy mit Closer to Grey erst einmal auf die vielleicht bestmögliche Art Luft macht.
Das Deafheaven-Nebenprojekt Creepers spielt auf Here There And Nowhere nun unter dem wenig einfallsreichen neuen Banner Heaven’s Club weiterhin seinen soliden, aber unspektakulären Dreampop.