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Es gibt fünf gute Gründe, warum sich Live From Saint Vitus mit Covers Vol. 6 um die Krone der bisher besten Bandcamp-Veröffentlichung von Two Minutes to Late Night streitet.
Ohne lange Vorlaufzeit triumphiert der progressive Alternative Rock von In the Dead, Dead Wood gleichermaßen als impulsive Momentaufnahme mit raffinierter, Architektur, wie als Wurzelbesinnung ohne verklärenden Nostalgiefaktor.
Two Minutes to Late Night-Host Gwarsenio Hall spendiert Covers Vol. 5 den Untertitel Halloween Songs (Kind of), denn es gibt diesmal Interpretationen von Halloween II (Samhain), Over the Mountain (Ozzy Osbourne), Spooky (Dusty Springfield), Dead Man’s Party (Oingo Boingo)...und No Presents for Christmas (King Diamond).
Auch die diesjährige Vorzugsliste der Kurzformate platzt aus allen Nähten. Dabei sind bereits zahlreiche hochklassige Veröffentlichungen, die nominell als Singles laufen - etwa von Algiers, Idles, Nails, Pallbearer, Black Midi, Deerhunter, Bush, Sturgill Simpson oder Julien Baker - beziehungsweise Split-Releases - wie etwa die Kooperationen von Primitive Man & HELL oder UN & Coltsblood – aus dem Portfolio eliminiert worden.
Bassist Gabe Franco wechselt an Gitarre und Mikrofon, um eine Hitschleuder aus der Asche seiner ehemaligen Band Spellcaster zu erheben. Idle Hands haben auf ihrem Debüt Mana dabei kaum mehr etwas mit dem Thrash der (personell gesehen) Quasi-Vorgängerkombo gemein.
WAS! FÜR! EIN! SPEKTAKEL! Knapp 14.500 Besucher dürfen in der Stadthalle Graz nach absurden Superlativen ringen, wenn Muse auf ihre Simulation Theory World Tour die Standards für Arenashows mit viel Effektgewitter neu vermessen.
Totaled spielen ihren hybriden Black Metal als schmutzigen Crust Punk mit herrlich fauliger Ausstrahlung. In diesem Umfeld gönnt sich Lament allerdings ein paar virtuose Sahnehäubchen.
Auch ihre mit Abstand längste Pause zwischen zwei Studioalben (immerhin sind beinahe unfassbare zwei Jahre seit IV vergangen!) hat weder die Rahmenbedingungen noch die inhaltliche Ebene verschoben: V ist das fünfte wertkonservative Spidergawd-Album am Stück, auch das ebensovielte bärenstarke.
Auch wenn Asbestosdeath und Kalas weiterhin auf Eis liegen: Es läuft derzeit für den vielbeschäftigten Matt Pike an allen Fronten - dank des grandiosen The Sciences auch mit den wiederbelebten Sleep, mit seinem Powertrio High on Fire sowieso. Trotzdem lässt sich nicht leugnen, dass sich Electric Messiah hinter all der aufgefahrenen Stoner-Thrash-Sludge-Urgewalt wie ein souveränes Verwalten der hauseigenen Komfortzone anfühlt.
Wasteland führt vor, dass Kevin Starrs verstanden hat, dass die Zeit auch für Uncle Acid and the Deadbeats nicht stehenbleiben darf: Der okkulte Serienkiller-Aufhänger ist einer dystopischen Überwachungsstaat-Fantase gewichen, während die Engländer mit weniger doomiger Schwere im Ausdruck einen stringenteren Zug zum Rock frönen und das Spektrum irgendwo am Ende der 70er finden.