Suche nach: lost under heaven
Dass Bobby Krlic die Arbeit zu Midsommar nicht unter seinem The Haxan Cloak-Banner veröffentlicht, macht schon Sinn. Mittlerweile hat sich der Engländer eben weit von den industriell-ambienten Klangwelten seines Alias in Richtung malerisch-strukturoffener Score-Kosmen jenseits der Elektronik verabschiedet.
Dem absolut enttäuschenden Ellipsis haben Biffy Clyro ja ausnahmsweise keine ihrer traditionellen (und: traditionell großartigen) B Seiten-Compilations folgen lassen. Diesbezüglich könnte Balance, Not Symmetry nun Abhilfe schaffen.
Der Pool an Platten, die für die Heavy Pop Best of 2018-Liste in Frage kamen, war in diesem Jahr mehr als doppelt so lange wie 2017. Die traditionellen Honorable Mentions fallen deswegen auch weniger obskur aus dem Spektrum der restlichen Top 50, als dass sie diesmal expliziter als sonst bereits als verlängerter Arm der Charts verstanden werden dürfen: Falsch macht man mit diesen 15 hervorragenden Alben jedenfalls definitiv nichts, sie seien jedem ans Herz gelegt!
Joy as an Act of Resistance bedeutet Post-Punkrock in Anti-Anti-Alles, dafür ordentlich mitreißend-ausgelassener Aufbruchstimmung: Idles haben mit ihrem Zweitwerk ausdrücklich ihren Spaß daran, sich verletzlich zu zeigen, auf die Barrikaden zu steigen und sich mit trinkfesten Hymnen dezidiert auf der richtigen Seite der Fronten zu positionieren.
Zweite Runde im regelfreien Barknuckle-Fight, den Frontierer zwischen den glitchenden Fronten aus Mathcore, Noise, Metalcore, Djent, Sludge und manisch wütender Electronica anzetteln: Unloved eskaliert bei genauerer Betrachtung jedoch um das Quäntchen vielseitiger, als das Gemetzel auf Orange Mathematics.
Johnny Jewel bleibt nach den überraschenden Veröffentlichungen der beiden EPs The Key und The Hacker unberechenbar umtriebig: Auf dem unvermittelt über digitale Vertriebswege hinausgehauenen Rundumschlag Windswept versammelt die Genre-Gallionsfigur nun also weitestgehend neue Solo-Songs, dazu nominelle Kooperationen mit seinen Bands Chromatics, Heaven, Glass Candy und Symmetry - wohl allesamt Vorgeschmäcker auf das kommende Twin Peaks-Revival.
Honorable Mentions | MV(E)P | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 - 01 |
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Sumerlands wissen auf ihrem Debüt nahezu formvollendet, wie traditionsbewusst in den 70ern und 80ern verankerter Heavy Metal zu klingen hat, um seine Wirkung herrlich klassisch und dennoch unangestaubt zu entfalten. Kein Wunder, geht die Kombo aus Philadelphia doch anstandslos als arrivierte Allstar-Gemeinschaft durch.
So lange sich Holy Esque nach den ersten vielversprechenden Veröffentlichungen 2012 mit ihrem Debütalbum auch Zeit gelassen haben mögen: Pathosschwer in die Breite gezogenen Indierock beherrschen die Schotten anstandslos.
Nicht zuletzt angesichts der Qualität ihrer aktuellen Studioalben 'What Went Down' bzw. 'Get to Heaven' (und der damit verbundenen Distanz der beiden Platten in unseren 2015er-Jahrescharts) konnte man im Vorfeld durchaus die Frage stellen, ob eine umgekehrte Reihung im Line Up nicht auch Sinn ergeben hätte. Spätestens das schier atemberaubend Live-Feuerwerk von Yannis Philippakis und Co. rückt die Perspektiven jedoch gerade und klärt die Chefkompetenzen am Livesektor.