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"They changed my purpose" singt ein melancholischer Mangan gleich im eröffnenden 'Offred', vor geloopten Soundchleifen und knisternder Elektronik, einem verträumt torkelnden Analog-R&B-Rhythmus und perlenden Gitarren, die sonst nur Vondelpark mit einer derart wunderbar schimmernden Unterwasser-Ästhetik von Radiohead adaptiert haben: 'Club Meds' nicht als Soloalbum des einstigen (?) Vorzeige-Neo-Folkis aus Kanada firmieren zu lassen, sondern seine Band mit aufs Cover zu holen, ist tatsächlich kein Lippenbekenntnis, sondern nur die Spitze eines stilistischen Paradigmenwechsels.
Ein leichter Shitstorm weht wieder einmal durchs Netz. Der Grund: Ein milliardenschwerer Elektronikkonzern beschenkt (oder, je nach Lesart, zwangsbeglückt) seine 500 Millionen Nutzer mit einem exklusivem Gratisalbum einer millionenschweren Weltverbesserer-Band. So what, möchte man fragen. Wird der besagte Shitstorm und die Diskussion über die Qualität des besagten Albums aber beiseite gelassen, so ergibt sich die Möglichkeit einmal über den Wert von digitaler Musik im Jahr 2014 nachzudenken.
Bereits der Titel des 3. Studioalbums von Lana Del Rey, an dem Black Keys-Mastermind Dan Auerbach kräftig mitwirkte, verspricht einiges. Er deutet auf mehr Krawall bzw. Lautstärke hin und führt den Hörer damit in die Irre. Der Sound von Lana Del Rey hat sich nicht grundlegend geändert, lediglich die Synthie-Beats wurden gegen ein Schlagzeug getauscht und mit einem sanften Streicher- und Gitarrensound verfeinert. So bleibt alles beim Alten und dennoch schön, verträumt, bezaubernd, dramatisch – ganz Lana.
Nicht verpassen! | 50 – 41 | 40 – 31 | 30 – 21 | 20 – 11 | 10 bis 01 | Die EP [mehr…]
Auch die Panem-Filmreihe setzt auf das gängige Schema fetten Hollywoodblockbustern einen prestigeträchtigen Soundtrack zur Seite zu Stellen - und fährt im zweiten Anlauf mit einer Hinwendung zu zahlreichen Vertretern der oberen Indie- und Alternative Riege wieder gut damit.
Kann man zu sehr nach Animal Collective und MGMT klingen? Ben Allen hat jedenfalls bereits als Produzent für erstere sowie weitere namhafte Indiegrößen ala Deerhunter gearbeitet und prägt mit seinem Kaleidoskop-artigem Psychedelik-Sound nun auch das zweite Album von Trevor Powers alias Youth Lagoon maßgeblich.
Allerhand Neuigkeiten gibt es aus dem Hause Reznor. Am konkretesten: die lange angekündigte zweite EP seines aktuell zur Hauptband erhobenen Nebenprojekts. Auf 'An Omen' verabsäumen How to Destroy Angels dabei abermals, sich tatsächlich vom alles überscheinenden Mutterschiff Nine Inch Nails abzudocken.
Maps & Atlases bleiben auf 'Beware and be Grateful' dem Stil ihres Debütalbums treu, schärfen aber im kunterbunt zusammengewürfelten Stilbiotop ihren Sinn für ausgefuchste Popmusik.
Daniel Rossen kennt man als einen der Gitarristen, Songwriter und Sänger von Grizzly Baer bzw. Departement of Eagles. Grandiose Songs kann er aber auch abseits dieser Kollektive im Alleingang zimmern.
Wenn Crack-Up Prog war, ist Shore wohl so etwas wie Pop. Robin Pecknold lässt seine Fleet Foxes jedenfalls demonstrativ zugänglich durchatmen, bevor er die Konturen des vierten Studioalbums der Indiefolk-Institution weitestgehend in der Transzendenz auflöst.