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Traditionalisten, Erbverwalter, Romantiker für die Arbeitetklasse: King Cannons spielen den Soundtrack, um mit einem Chevi über endlose Straßen zu brausen, Sonnenuntergängen entgegen zu trampen oder auf Züge gen Nirgendwo aufzuspringen.
Wer denkt, dass der Mann, der für drei Portishead-Alben vierzehn Jahre benötigt hat, für das erste, in zwölf Tagen entstandenen Beak> Debüt zielstrebig an zielloser Musik gearbeitet hat, wird mit '>>' eines besseres belehrt - denn der Nachfolger zu '>' entstand an nur einem Nachmittag. Das Ergebnis ist jedoch ein ähnliches.
Zachary Cole Smith gelingt der Sprung in vorderste Dreampoprock-Riege nicht aus dem Stand heraus, sondern mit Anlauf über sein Engagement bei Beach Fossils und das prägende Umfeld seiner Labelheimat Captured Tracks.
Mit dem Hinweis, dass sein Alter Ego Julian Plenti noch lebt, veröffentlicht Interpol Sänger Paul Banks zumindest die interimistisch eingeschobenen, auf 2300 Vinyl- bzw. 1800 CD-Exemplare limitierten EP unter eigenen Namen. Viel wichtiger: das lässt für Oktober auf Anständiges hoffen.
Gut, wenn eine Band einen Ersatzsänger gefunden hat, der dem abhanden gekommenen beinahe das Wasser reichen kann, ohne den Klon zu machen. Noch besser, wenn das verloren geglaubte Energien mit sich bringt. Trotzdem irgendwie ärgerlich, dass Turbonegro es bei ihrem zweiten Comaback nicht in letzter Konsequenz verstehen, daraus nahtlos mitreißende Songs zu provozieren.
A Place to Bury Strangers Mastermind Oliver Ackermann produziert quasi hauptberuflich mit 'Death By Audio' höchst erfolgreich Effektpedale für Gitarristenkollegen. Seine Band als bloßen Werbeträger dafür abzukanzeln würde dank'Worship' nicht nur zum dritten Male zu kurz greifen - zutraulicher waren die New Yorker außerdem noch nicht.
Wie passt es zusammen, dass eine Band, die ansonsten zwischen drei und sechs Jahren an neuer Musik werkelt, plötzlich und ohne im Vorfeld ein Wort darüber zu verlieren, nur neun Monate nach der letzten Veröffentlichung ein komplettes Album raushaut?
Charles Rowell und Brandon Welchez schleifen mit neuen Erfüllungsgehilfen ihre abgedunkelten Reverb-Rocksongs in den sommerlichen Park. Abgehangen wird dort trotzdem mit schweren Lederjacken und dicken Motorradboots, die Sonnenbrillen werden auch getragen, wenn mal Wolken aufziehen.