Suche nach: the black queen
Ein Busunglück im Rücken und die angekündigte Trennung vor Augen gerät der nachgeholte Wien-Stop der Farewell-Tour von The Dillinger Escape Plan zum Triumphzug, der die ohnedies hohen Erwartungshaltungen - auch dank zweier grandioser Vorbands - mühelos pulverisiert.
Die knapp sechs Jahre seit 'Wilderness Heart' sind selbst für eine derart anachronistische Retrofuturisten wie Black Mountain eine lange Zeit, erscheinen aber anhand des praktikabel betitelten 'IV' nun wie ein zwangsläufig notwendiger Abstand zur bisherigen Discographie des kanadischen Kollektivs: Weiter draußen hat der psychedelische 70s-Rock des Quintetts bei aller seit jeher zelebrierten Freiheitsliebe bisher noch nicht stattgefunden.
In sechs Jahren Studioauszeit (das verloren geglaubte 'The Curse of Love' von 2014 hatte ja bereits einige Jahre in den Archiven gewartet) haben The Coral die Unbekümmertheit ihres Pop gegen eine bisher ungekannte Heavyness getauscht und folgen auf 'Distance Inbetween' ihrer dominant in Szene gesetzten Rhythmusgruppe in eine dunklere Form der leichtfüßigen Psychedelik.
Ihr selbstbetiteltes Debüt bleibt bis auf weiteres das einzig durchwegs essentielle Album von Wolfmother. Dennoch gelingt es Andrew Stockdale auf 'Victorious' hinter der prolongierten Rückkehr zur alten Stärke erstmals seit 'Cosmic Egg' wieder erinnerungssürdige Stücke für den Kanon der australischen Retrorocker zu schreiben.
Er sind gar nicht unbedingt Abnutzungserscheinungen, mit denen der drogenfreundliche Pulp-Doom von Uncle Acid und seinen Deadbeats auf 'The Night Creeper' zu kämpfen hat. Über weiter Strecken macht sich über sehr viel punktgenauer Zuverlässigkeit viel eher das Gefühl einer allzu satten Gewohnheit breit.
Es besteht die gar nicht so geringe Chance, dass sich langjährige Fans über die eklatanten Veränderungen im Sound von The Sword entrüsten werden - dabei hat das fünfte Studioalbum der Amerikaner eigentlich ganz andere Probleme mit seiner mutigen, polarisierenden Ausrichtung. So oder so: 'High Garden' ist wohl ein definitiver Jumping the Shark-Moment geworden.
Mit ihrer ersten Platte seit 19 Jahren werden Ken Andrews, Greg Edwards und Kellii Scott wohl weiterhin nicht über den Status der Nischensensation im Spannungsfeld des post-grungigen Alternative Rocks der 90er Jahre hinauskommen. Das passt aber wohl schon so, wenn Failure ihrer eingeschworenen Fangemeinde kaum einen größeren Gefallen als 'The Heart is a Monster' tun.
Wunderbarer Oldschool-Doom, der den Leitsatz von Pallbearer folgt: manchmal ist es einfach am besten, sich auf die Basics zu konzentrieren und an den Wurzeln seiner Vorbilder zu operieren. Das Riffmonster 'Out of the Garden' ist das erste Genrehighlight des Jahres.
Soundgarden haben es seit jeher verstanden auszusieben und ihr bestes Material entsprechend auf den regulären Studioalben in Szene zu setzen. Dennoch ist die Raritätensammlung 'Echo of Miles: Scattered Tracks Across the Path' ein endlich wahr gewordener Fantraum.
Der Galgenhumor steckt im Titel, wenn Andrew Stockdale am Abgrund der Verzweiflung seine Band reaktiviert: das aus dem Nichts kommende dritte Album von Wolfmother wird man vor allem wegen seiner zahlreichen Makel in Erinnerung behalten. Unausgereift recykelte Songs und ein katastrophaler Sound sind eben keine gute Mischung.