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Man muss sich nicht emotional in die dem vierten Soloalbum von Steve Wilson zugrunde liegende, sozialkritische Hintergrundgeschichte verlieren können, und in dem eklektischen Stilfeuerwerk drumherum festzustellen: schönere, unterhaltsamere Songs hat der Engländer seit Ewigkeiten nicht geschrieben!
She Walks in Beauty, wahrhaftig: Die unverwüstbare Marianne Faithfull rezitiert Gedichte des frühen 19. Jahrhunderts und streift dabei durch die ambienten Klangwelten von Warren Ellis.
12 Jahre nach ihrem ersten Zusammentreffen mit den Japanern sind die Monumentalpostmetaller von The Ocean ausnahmsweise für eine Splitsingle zu haben: Eine Kooperation mit den Tourbuddies, Labelkollegen und Geistesverwandten der Postrock-Institution Mono passt aber eben auch einfach zu perfekt.
Die Kontroversen um Escuela Grind reißen in Szene-Kreisen zwar gefühlt nicht ab, doch kann das dem Kern-Trio Katerina Economou, Jesse Fuentes und Kris Morash (nebst Neo-Bassist Justin Altamirano) angesichts von Dreams on Algorithms wohl endgültig ziemlich egal sein.
Als Yannis & The Yaw veröffentlicht der Kopf der Foals mit der EP Lagos Paris London die nun fertig gestellten Ergebnisse einer zweitägigen Session mit Afrobeat-Legende Tony Allen aus dem Jahr 2016.
Gemessen an den Klassikern ihres ersten Band-Lebens ginge Little Rope wohl nur als sehr okayer Sleater-Kinney-Standard im Indie Rock durch. Angesichts der beiden Vorgänger-Platten Path of Wellness und The Center Won't Hold stellt das elfte Studioalbum der Band jedoch einen erfreulichen Aufwärtsschub am Qualitäts-Barometer.
So viele tolle Alben, so wenig Platz: wie auch die EP-Sektion hätten die Honorable Mentions 2023 aus allen Nähten platzen können - bleiben aber dann doch auch weiterhin rigoros auf 15 Nennungen von Lieblingsalben abseits der regulären Top 50 beschränkt.
Beinahe auf den Tag genau 30 Jahre sind vergangen, seit Jimmy Eat World in Mesa, Arizona gegründet wurden und in weiterer Folge über Emocore-Klassiker zur Alternative Rock-Macht mutierten, denen die enorme Fallhöhe hinter einer Staffette an (Semi-)Meisterwerken und Hitschleudern aber auch zum Verhängnis wurde.
16 Jahre nach ihrem vermeintlichen Schwanengesang The Moon Is a Dead World wagen Gospel mit ihrem Zweitwerk The Loser nicht nur ein unverhofft aus dem gefühlten Nichts kommendes Comeback, sondern auch den stilistischen Paradigmenwechsel.