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Wie steigern, nach so einem Debüt? Melt Downer wissen wohl selbst, dass ein weiterer Wachstumsschub nach ihrer selbstbetitelten, so erschlagenden 2017er-Detonation kaum sinnvoll gewesen wäre. Alter the Stunt geht deswegen den smarten Weg nach innen - und akzentuiert die Vorzüge des Trios in greifbarere Formen, tauscht die Masse gegen Definition.
Nach dem sich erfreulich ambitioniert zeigenden English Graffiti rudern The Vaccines auf Nummer Sicher gehend mit Ansage zurück zu Ihren Wurzeln. Aufgrund der daraus resultierenden Stafette an Hits kann man dem Viertwerk Combat Sports für diesen grundsätzlich ernüchternden Schritt aber überraschenderweise gar nicht böse sein.
Zwei Jahre nach dem in Eigenregie veröffentlichten Devil Music sind The Men wieder zu ihrem Stammlabel Sacred Bones zurückgekehrt, befinden sich mit Drift ansonsten aber offenbar an der Weggabelung zu einer ungewissen Gegenwart.
Will Toledo's Car Seat Headrest vollzieht den Sprung zur Major-Professionalität mit Teens of Denial meisterhaft und schüttelt - darauf darf man sich durchaus bereits jetzt festlegen - eines der stärksten Indiealben des Jahres 2016 scheinbar mühelos aus dem Handgelenk. Davor bereitet er seinem Label aber noch 50,000 Dollar an ungewollten Mehrkosten.
Alleine die so liebgewonnene Vertrautheit im unverkennbaren Sound lässt zu You Know Who You Are ohne jede Kennenlernphase eine zeitlose Verbundenheit entstehen. Dennoch ist das siebente Studioalbum wohl auch der endgültige Knackpunkt im Schaffen der offiziell zum Quartett aufgestockten Nada Surf, an dem man sich am so wunderbar fürsorglichen wie routinierten Indierock der Band schlichtweg ein klein bisschen satt gehört haben kann.
Conrad Keely nutzt die Zeit ohne ...And You Will Know und by the Trail of Dead, um Eindrücke seines rastlosen Nomadenlebens als erstes Soloalbum zu vertonen. 'Original Machines' verschweißt dem folgend ein versprengt zusammengewürfeltes Songsammelsurium - ganz im Sinne Robert Pollards -, indem es die stilistischen Grenzgebiete rund um den Kosmos von Keely's Stammband erkundet.
Nicht nur weil sich musikalische Evolutionsgeschichten von Dylan Baldi und Nathan Williams weg von den LoFi-Alleinunterhaltern zu den Köpfen in vollwertigen Bandgefügen erstaunlich exakt spiegeln, muss man wahrlich kein Raketenwissenschaftler sein um zu erahnen, dass diese Konstellation perfekt harmoniert: Cloud Nothings und Wavves spucken in slackerhafter Kombination nebensächliche Ohrwürmer aus.
Auch wenn die in Brooklyn beheimateten Whatever-Rocker es mit ihrer slackerhafter Ausstrahlung und schnoddrig-schief aus den Ärmeln geschüttelten Songs gut kaschieren: Parquet Courts werden auf 'Sunbathing Animal' tatsächlich erwachsen(er).
3x3 Reviews im Kompaktformat: Behemoth - 'The Satanist' | Mac DeMarco - 'Salad Days' | Jonny Greenwood / Bryce Dessner - 'St. Carolyn by the Sea' / 'Suite From There Will Be Blood' | Kevin Drew - 'Darlings' | Guided by Voices - 'Motivational Jumpsuit' | The Hotelier - 'Home, Like No Place is There' | Kaiser Chiefs - 'Education, Education, Education & War' | The Used - 'Imaginary Enemy' | Wolves Like Us - 'Black Soul Choir' |
Die Blogosphäre ist in leiser Aufregung, das Hypebarometer schlägt aufgeregt aus: Wampire, so heißt es, muss man 2013 auf dem Radar haben. Diesen Wirbel rechtfertigt 'Curiosity' dann als souveräne aber wenig herausragende Genremischkulanz nur im Ansatz.