Suche nach: andy hull
Lament ist vier Jahre nach Stage Four noch nicht das Licht am Ende des Tunnels für Touché Amoré, von Selbstzweifeln und Hoffnung begleitet zwischen angestammten Stärken und neuen Perspektiven aber wohl auf dem besten Weg dorthin.
Wenig Lärm um sehr viel: O'Brother führen ihren immer schon auch ätherischen Alternative Rock mit You and I in die Selbstständigkeit und die ambient aufgelöste Transzendenz.
Manchester Orchestra-Boss Andy Hull hält die Erinnerung an sein grandioses Solo-Konzeptprojekt am Leben: Die 2016 erschienene CD-Version von Right Away, Great Captain! Live at the Knitting Factory wird unter dem Titel I Am Not Me (Live in Brooklyn) als Vinyl-Edition neu aufgelegt.
2018 lieferte Julien Baker die besten Momente des boygenius-Kurzspielers und eine tolle Kooperation mit Manchester Orchestra. 2019 schickt sich nun sogar an, noch beeindruckender zu werden - indem Fanträume erfüllt werden.
Nach dem 2014er-Spagat zwischen dem rockigen Cope und dem soften Hope bevorzugen Manchester Orchestra auf A Black Mile to the Surface mit einer inneren Ruhe ausgestattet den betörenden Mittelweg und vermessen die emotionale Spannweite ihres Indierocks vielleicht schöner denn je.
Nicht, dass ihr drittes Studioalbum tatsächlich ohne Dunkelheit auskommen würde. Aber mit der Rückkehr des Manchester Orchester-Doppels Andy Hull und Robert McDowell neben dem langjährigen gemeinsamen Kumpel Brad Fisher auf den Produzentenstuhl lüftet sich die erschlagend dichte Heavyness des Vorgängers Disillusion auf Endless Light doch eklatant.
Pianos Become The Teeth-Frontmann Kyle Durfey geißelte sich bereits über zwei verzweifelt-wütende Hardcore-Alben mit der Trauerarbeit um seinen erst erkrankten, dann verstorbenen Vater. Knappe drei Jahre nach dem Versprechen 'I'll Get By' lässt es sich nun allerdings schwer feststellen, ob er tatsächlich seinen Frieden mit den Gegebenheiten geschlossen hat, oder an dem Verlust innerlich zerbrochen ist.
Hatte 'Cope' mit ein wenig Abstand womöglich selbst für seine Schöpfer zu viel Schlagseite? Die Vermutung könnte zumindest naheliegen, nehmen sich Andy Hull und seine Jungs die Songs ihres vierten Albums doch keine 6 Monate nach dessen Veröffentlichung noch einmal zur Brust: und kippen prompt ins nächste Extrem.
Die Schlichtheit des Artworks nimmt es bereits vorweg: Manchester Orchestra haben jeden Ansatz von Bombast über Bord geworfen und konzentrieren sich auf eine neu gefundene Kompaktheit. ‘Cope‘ ist das harte, fokussierte Gitarrenrockalbum der Band geworden, das Gelingen der Ambition “ein Anti-'Simple Math' aufzunehmen“.
O'Brother hätten es sich nach dem hohe Wellen schlagenden Einstandsgeniestreich 'Garden Window' definitiv einfacher machen können. Stattdessen gebiert die Band einen massiven, ausladenden und auch schwer verdaulichen Brocken von einem Album, das nicht nach sofortiger Liebe bettelt, letztendlich aber die Vermutung festigt, dass das Quintett aus Atlanta tatsächlich das Beste ist, was dem schwebenden Grenzgang zwischen atmosphärischem Posthardcore und zupackendem Postrock passieren konnte.