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Mindforce setzen den Weg ihres Debütalbums Excalibur durch die Moshpit-Scheise zwischen fetzigem Crossover Trash und schörkellosem New York/ Metallic Hardcore nahtlos fort, agieren auf New Lords nunmehr aber sogar noch ein bisschen härter, heavier und kompakter als bisher bereits.
Das Paar Laurel Cannell und André Bosman hat über die letzten eineinhalb Dekaden freilich oft zusammengearbeitet. Nun können sie mit New Christmas Rituals auch ein gemeinsames Weihnachtsalbum von der Liste streichen.
Steile These: Der unerwartete Ausstieg von Frontmann Isaac Wood kurz vor dem Release von Ants From Up There könnte es seinen (nunmehr ehemaligen) Weggefährten von Black Country, New Road ermöglichen, eine im breiten Konsens platzierte, wirklich herausragende chamberpoppige Indierock-Band zu werden.
Big Thief bleiben mit Dragon New Warm Mountain I Believe In You im ungebremsten (und mittlerweile auch trotz der qualitätsbewussten Zuverlässigkeit weniger selektionskritischen) Veröffentlichungsrausch, tauschen die stilistische Charakterschärfe und Kohärenz der beiden 2019er-Alben U.F.O.F. und Two Hands aber gegen eine variable Vielseitigkeit (oder auch: Sprunghaftigkeit) ein.
Nils Frahm versammelt auf der Compilation Old Friends New Friends 23 Solo-Piano-Kompositionen, die es, im Zeitraum von 2009 bis 2021 entstanden, nicht auf etwaige Studioalben geschafft haben.
There Will Be Fireworks machen sich weiterhin keinen Stress mit der Arbeit am Nachfolger zu The Dark, Dark Bright. Bevor Nicholas McManus mit Dead Modern aber eigentlich schon wieder das nächste Projekt gestartet hat, zeigen jedoch auch New Year Memorial mit Lovers bereits Aktivitäten.
Dass szenebewanderte US-Fans weiterhin darüber schwadronieren, dass Billy Strings auf Platte weiterhin nicht die magische Genialität seiner angeblich orgasmischen Liveshows erreicht (oder eher: gar nicht erreichen will, weil er hier eine kompaktere Ausdrucksform wählt), erscheint angesichts von Renewal regelrecht absurd: Besser als der 29 jährige konserviert auch im Studio derzeit niemand den progressiven Bluegrass.
Black Country, New Road sind neben Squid und Black Midi wohl die drei bisherigen großen Gewinnern des Musikjahres 2021, schwänken das Spotlight jedoch ohne Futterneid bereits auf andere Kollegen der Windmill Brixton-Szene weiter: Als Backingband von Ethan P. Flynn hat man dessen Song Television Show neu aufgenommen.
Squid und (auch die Szene-Vorreiter) Black Midi profitieren gerade immens von dem Buzz, den Black Country, New Road Anfang des Jahres mit ihrem Debütalbum For the First Time losgetreten haben. Dmacht es schon Sinn, dass das Septett das Momentum auch noch einmal nutzen will, um nicht in die dritte Reihe gedrängt zu werden. Mit Track X (The Guest) gibt es deswegen eine unter das Bandbanner geschwindelte Quasi-Solonummer von Isaac Wood.
„I guess I'm a little bit late to the party“, macht aber nichts: For the First Time, das vielerorts lange herbeigesehnte Debütalbum von Black Country, New Road, erweist sich als (sehr) guter, aber auch frustrierender Sturm im Wasserglas.