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'Little Moments' fühlt sich als Ausblick auf das Anfang 2014 erscheinende vierte Studioalbum von Clap Your Hands Say Yeah schon wieder wie ein Comeback der nicht mehr ganz so trendigen Band an.
Will Wiesenfelds fährt immer noch den Laptop hoch wenn er zu musizieren beginnt - komponiert seine in sich weilenden, abgründig dunkel schimmernden Synthie-Songs aber nun gesangslastiger, klarer strukturiert, griffiger: für 'Obsidian' hat der 24 jährige Baths in seine Version einer elektronischen Ein-Mann-Popband umgewandelt.
'A Ton of Love' ist ihr 'Sex on Fire': Der Vorbote ist wahlweise die plumpste Stadionrock-Hymne, die die Editors je geschrieben haben - oder die zündendste U2-Single seit über einem Jahrzehnt. Kein Ausreißer wie sich nun zeigt, denn auf 'The Weight of Your Love' biedern sich die Engländer als amerikanische Rockband an den Massenmarkt an.
Tatsächlich zügellos sind nur wenige Momente des sorgsam inszenierten Tourauftritts der Eels - aber zum Schluss ist das Orpheum ein beinahe Flaming Lips-würdiges Tollhaus mit tanzendem Schimpansen-Mädchen, grimmigen Türsteher Clown und einer haltlos schauspielernden aufspielenden Rockband in der Hauptrolle.
Der Rahmen aus intensiven Start und überragendem Finale hievt das siebte Black Rebel Motorcycle Club-Album locker darüber hinweg, das erste schwache Werk der Lederjacken-Gang zu sein. Die Stagnation zwischen alter Stärke und einer bisher ungekannten Inspirationslosigkeit geht auf der Berg-und-Talfahrt 'Spector at The Feast' dennoch ein wenig auf den Magen.
Nicht die beste Zeit um sich im Shoegaze-Business einen Namen zu machen: The History of Apple Pie täten sich 22 Jahre nach 'Loveless' trotz ihres markanten Namens auch ohne des plötzlichen My Bloody Valentine- Comebacks 'm b v' schwer, beständig Oberwasser zu behalten.
Den angekündigten sauberen Spagat zwischen den beiden Fanlagern macht 'Opposites' letztendlich nicht - könnte aber Anhänger der Prä-'Puzzles' Ära mit der von seit damals bedienten Stadion-Fraktion aussöhnen. Noch viel wichtiger: die größte kleine Rockband des Planeten hat die Schnappsidee "Doppelalbum" tatsächlich bravourös hinbekommen!
Noch auf der Suche nach dem passenden Soundtrack für den Wechsel von 2012 auf 2013? Dann gibt es an dieser Stelle ein paar thematisch naheliegende Vorschläge für den heutigen Abend - mal offensichtliche Hymnen für den Jahreswandel, mal nur am Rande dafür ausgelegte Kompositionen: jedenfalls 12 Songs, die immer irgendwie mit der Hoffnung auf Verbesserungen oder der Aussicht auf Veränderungen liebäugeln, reine Durchhalteparolen ausgeben oder pure Aufbruchsstimmung transportieren.
Dass die ehemaligen Dauerspaßvögel von Blink-182 auch erwachsenere Songs schreiben können weiß man spätestens seit dem selbstbetitelten 2003er Werk. Dass sie ihr Gespür für infektiöse Poppunk-Ohrwürmer auch in der achtjährigen Pause danach beibehalten hat, zeigte dann das gelungene Comebackalbum 'Neighborhoods'. Genau dort versuchen die Kalifornier nun mit 'Dogs Eating Dogs' noch einen drauf zu setzen.
Da unterstreicht eine Veranstaltung, dass manche Dinge wohl einfach so bleiben, wie sie sind: Mark Lanegan etwa wird auch nach seinem Graz-Gig nicht der Ruf voraus eilen, eine Partykanone und enthusiastische Endorphinfabrik zu sein; und der Klang im PPC wird wohl auf ewig potentiell so katastrophal sein, dass er einem locker den (Konzert-)Abend vermiesen kann.