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“Tust du’s, ist es schlecht, lässt du’s, dann erst recht”. Dieses Paradoxon, einst von Bart Simpson geprägt, hatte wohl selten mehr Daseinsberechtigung als an diesem winterlichen Sonntag. Der Alkohol (oder wenigstens dessen Nachwirkungen) bemächtigte sich in Graz nämlich wieder einiger glücklich Auserwählter in den Reihen der Konzertbesucher wie so manch aufspielender Band. Gleichwohl unterstrich dieser Dämon mit großer Macht ein weiteres Mal seine Relevanz als Ursprung wie Lösung sämtlicher Lebensprobleme.
Würden sich Muse damit begnügen das größte Rocktrio der Welt zu sein, würden sich die getriebenen Engländer wohl ihre musikalische Integrität beschneiden, ihre überbordende Ambition verneinen noch größer zu werden. Es würde aber auch grundsätzlichen Missverständnissen wie 'The 2nd Law' vorbeugen.
Wenns läuft, dann läufts; und dann darf man schon mal guten Gewissens ein Live-Album raushauen. Die Punkrock/ Post-Hardcore Hoffnungsträger Polar Bear Club machen nun genau dies - nur nicht so, wie es andere in dieser Situation gemacht hätten, weil: unplugged.
Traditionalisten, Erbverwalter, Romantiker für die Arbeitetklasse: King Cannons spielen den Soundtrack, um mit einem Chevi über endlose Straßen zu brausen, Sonnenuntergängen entgegen zu trampen oder auf Züge gen Nirgendwo aufzuspringen.
Wer denkt, Joyce Manor hätten es auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum letztes Jahr schon eilig gehabt, den belehren die vier Jungspunde auf 'Of All Things I Will Soon Grow Tired' nun eines besseren.
Politisch korrekt sind The Morning Benders POP ETC inzwischen benannt, dafür gabs Applaus. Dazu liefern sie nun auch die Produktbeschreibung im Bandnamen, das spart Irritation. Oder auch nicht: Denn wer trägt letztendlich Schuld an diesem musikalischen Verbrechen?
Comedy-Alben machen ja oft den Fehler, kurzzeitig zum Brüllen komisch zu sein (wollen), aber abseits davon wenig substantielles zur langfristigen Unterhaltung beitragen zu können. Late Night Meister Jimmy Fallon und seine kleine Armee an Gaststars umkurven diese Falle anhand zahlreicher gar nicht so dummer Persiflagen. Natürlich trotzdem ganz großer, ganz köstlicher Unsinn, dieses 'Blow Your Pants Off'.
Nicht noch einmal ein im Windschatten gegen 'Carnavas' Sturm-laufendes Album wie 'Swoon'. Mit dieser Intention krempelt 'Neck of the Woods' von innen heraus den unverkennbaren Silversun Pickups Sound um. Und wächst sich von einer Enttäuschung zum leistungsstarken Grower aus.
Es muss wohl 2006 gewesen sein , als ich das erste mal die The Loved Ones hörte und in ihnen eine Band gefunden hatte, die mich bis heute begleitet.