Origami Angel – The Brightest Days

Ryland Heagy (guitar, vocals) und Pat Doherty (drums) wollen The Brightest Days dezidiert nicht als neues Album oder neue EP verstanden wissen -„The differences between each track […] are what makes it such a special release“ – und präsentieren so ihr erstes Mixtape.
Tatsächlich fühlt sich The Brightest Days sogar weitaus geschlossener, kohärenter und pointierter an, als zumindest das einfach zu lange Gami Gang.
Dafür sorgt schon der schöne Einfall, im Verlauf der kompakten 22 Minuten eine Ukulele als wiederkehrendes Motiv zu nutzen: das bittersüße Kleinod Looking Out verlässt sich seine gesamten 81 Sekunden sogar beinahe alleine darauf, der Rahmen in Form des Intros des Titelsongs und Openers (der später mit Metal-Schwung angetaucht zum beschwingten Powerpop mutiert) sowie des Outros des Closers Few and Far Between (soweit ein netter, flotter Singalong) nutzen die niedliche Melancholie des Instrumentes als Schleife.
Dass man bei beiden Stücken jedoch vor allem an Weezer denken muß, liegt wohl daran, dass Origami Angel deren weißes Album als Hauptinspiration für The Brightest Days nennen. Was beim eilig galoppierenden Thank You, New Jersey mit seiner harten Kante im Pop Punk aufgrund des harmonischen Beach Boys-Twist wie auch der verträumten guten Laune von Second Best Friend (ein neuer Trademark-Song für den Kanon!) sowieso Sinn macht, aber auch bei all den anderen superkurzweilig den Pop-Faktor der Emocore-Variationen am Strand hochdrehenden Nummern nachvollziehbar ist.
Egal, ob Picture Frame wie ein assoziativer Bastard aus Death Cab for Cutie und The Fall of Troy täuscht, ohne auch nur ansatzweise wirklich nach den beiden Referenzen zu klingen; Kobayashi Maru (My Very Own) die Partystimmung wie sympathische Blink-182 hochdreht und auf anachronistische Weise das typische Origami Angel-Seratonin freisetzt; oder My PG County Summer den Drive seiner seiner Riffs mit käsigen Synthies sowie eines fast in den Rap tendierenden Vortrags samt politischer Agenda im Anschlag lässt: die zugänglichere, poppigere Ausrichtung passt!
Immer macht das dabei ordentlich Laune, denn The Brightest Day ist kurzweilig, variabel und stringent, grundsätzlich mit einer Länge ausgestattet, die der Band einfach steht und dem Output von Origami Angel somitmehr als nur eine tolle Fußnote abseits der Haupthandlung beibringend.
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