Oliver Collier – Improvised Guitar with Rain Outside
Nomen est Omen: Improvised Guitar with Rain Outside „was recorded during a rainy week in which I did not leave the house very much“, erläutert Oliver Collier nach einer langen, langen Solo-Funkstille.
Womit nüchtern betrachtet an sich alles Essentielle zum Wesen der 25 Minuten dieser elf Songskizzen gesagt wäre: Der Mann, der früher als Owl. und später kurzzeitig als Oliver Knight seine instrumentalen Skizzen via Bandcamp veröffentlichte, klampft nun – zwei Jahre nach For That und einen Einstieg als Drummer bei Mumbles später – wieder unverbindlich vor sich her, begegnet zwanglosen Melodien und lässt sie wieder ziehen.
Das ist unendlich angenehm zu hören und auf einer universellen Ebeneberuhigend. Der Soundtrack, um seine eigenen Gedanken schweifen zu lassen.
Im folkloristischen Naturell zeigt Collier (wie eigentlich immer, seitdem er sich hinter keinem Alias mehr versteckt) eine optimistisch klare Zuversicht in der Atmosphäre, legt Stücke wie vor allem improv #19 allerdings entgegen des Titels auch weniger wie Zufallsbekanntschaften an, sondern wie strukturell weitschweifende Kompositionen, die durchaus einem übergeordneten Plan folgen. Weil ein improv #21 beispielsweise aufgeweckt und lebendig tänzelt, während improv #22 gleich danach anmutiger schreitet, kann auch durchaus eine gewisse variable Dynamik im kurzweilig berieselnden Verlauf attestiert werden. Was Improvised Guitar with Rain Outside in Summe letztendlich runder und ausgefeilter erscheinen lässt, als viele der Vorgänger-Platten. Nur vom Regen draußen lässt sich dabei im heimeligen Spiel nichts ahnen.
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