Nori – Beautiful Devotion

von am 5. August 2020 in EP

Nori – Beautiful Devotion

Das Quartett Nori aus Manchester hat sich (wenig individuell, wie Suchmaschinen im Netz ächzen) nach dem traditionsstarken Backstein aus Accrington benannt und feiert auf Beautiful Devotion einen entsprechend eklektischen Sound.

Nori is an international collaboration crafting melancholic, pop laden goth rock tunes on their debut three track demo, Beautiful Devotion.“ sagen T. C. (Vocals), T. L. (Gitarre), A. R. (Bass) und D. C. (Drums), womit sie neben dieser treffenden Verortung auch einen in der DIY-Produktion roh und ungeschliffen bleibenden Post-Punk meinen, der sich nahe Joy Division und The Cure positioniert, quasi das Vermächtnis der frühen Editors mit dem Auftreten der Eagulls auf einer Noise-Ebene von Merchandise übersetzt, die Ästhetik im schroffen Sound aber vor allem im Windschatten von Robert Smith und weinerlich/theatralisch leidenden Kollegen wie Grave Pleasures-Boss Kvohst verankerten Stimme ihre Sängers definieren.
Originalitätspreis reklamieren die Briten mit dieser unmittelbar anfixenden DNA freilich keinen für sich. Was Beautiful Devotion jedoch, wie wie schon der (hierfür überhaupt erst aufmerksam machende) Beitrag für Overgrow to Overthrow, unterstreicht, ist die Vermutung, es bei Nori mit einem ungeschliffenen Rohdiamanten von einer Band zu tun zu haben.

Denn auch wenn die Schwerpunkte auf Beautiful Devotion noch unausgegoren und unpräzise daherkommen, zeigt gleich der tolle, flotte Titelsong – ein Ohrwurm! – , dass Nori ihre Songwriting-Hausaufgaben gemacht haben, hängen bleibende Hooks und Melodien kreieren können, die sich genüsslich in einem melancholischen Hedonismus suhlen. Noch überzeugender gelingt dies Come Undone, das sich im Verlauf gut abkühlt und Raum für mehr Atmosphäre macht.
Trotzdem: Noch fehlt merklich der Feinschliff und präzise Killerinstinkt. Cold Water County agiert immerhin mit einem schrägen Verlangen nach dem Hardcore, überrumpelt sich in dieser Intention jedoch selbst neben der Spur, werkelt unausgegoren zwischen Tempo und Pathos, schneidet diese Facetten aber interessant an. Immerhin ist auch gerade diese gewisse Zerschossenheit, die den Reiz von Nori ausmacht, die die Band in ihrer weiteren Entwicklung über den austauschbaren Durchschnitt heben dürfte. Dranbleiben, absolut!

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