Mutoid Man – Covers

von am 5. Juni 2018 in EP

Mutoid Man – Covers

Mutoid Man lieben obskure Cover-Interpretationen –  nachzuhören etwa bei Verneigungen vor den Animals oder beim gemeinsamen Prince-Tribut Purple Rain im Verbund mit Baroness. Letzteren gibt es nun leider nicht auf der auch unentgeltlich via Bandcamp zu beziehenden EP, dafür aber drei Songs aus dem Repertoire von Tom Jones, Led Zeppelin sowie Little Richard.

Weitestgehend nbekannt war von den hier versammelten Nummern dann auch nur das abschließende – von Keep A Knockin‘ unbenannte – Keepa Gnawkin‘, neu ist das Cover jedoch ebenfalls nicht: Der auf Bandcamp eingetragene Veröffentlichungstermin der EP gibt schließlich Rückschlüsse auf das Aufnahmedatum der Songs: Die live eingespielte Session im Jahr 2015 (gemixt von Jeff Filmer im Best Rehearsal, Long Island City, NY) hat ungeschönt rohes Material geliefert, das sich nicht die Muskeln von Kurt Ballou’s GodCity Studios gönnt, dafür aber ziemlich direkt die kurzweilige Spontanität einfängt, mit der Mutoid Man an die parodistisch geprägten, aber mit schweißtreibendem (nahtlos bei Bleeder und War Moans weitermachenden) Ernst einprügelten, unkonventionell gewählten Fremdkompositionen herangehen.

Zwar spiegelt wohl nichts diesen unbedingt lockeren Metal-Spaß besser wider, als das Grinsen von Ben Koller während des legendären – textlich noch weitaus unseriöser geratenen – Subway-Auftritts der Band. Doch dafür gibt es so viele Szenen auf dieser knapp 8 minütigen Cover-Sause, mit denen Mutoid Man den momentan vielleicht höchsten Unterhaltungswert im Genre verteidigen.
Wenn das am Hardrock gniedelnde She’s a Mutoid Lady nach seinem tackernd gen Hair Metal-Exkursionen croonenden Beginn in Post-Chorus rhythmisch alle Sicherheitsleinen löst und mit krackenhafter Präzision groovt wie Sau. Wenn Mutation Breakdown sein Riff mit beängstigender Dichte aufkocht, die Spannungskurven danach nur noch unerbittlicher nach vorne gehend anzieht und später ein Solo zum Hyperventilieren drüberstreut.

Oder wenn die einleitende Ansage („Here’s a song by a man named Little Dick. But chances are, he‘s got a real fucking big one!“) im relativ simpel das Tempo ankurbelnden Keepa Gnawkin‘ zwar ausnahmsweise das witzigste am rasenden Tribut bleibt, Mutoid Man ihren Rabatz aber dabei immer noch derart fettfrei durchprügeln, dass ohnedies keine Verschnaufpause bleibt, um darüber nachzudenken.
Überhaupt gibt es bis auf den eben etwas dünnen Sound einer abgedämpft-scheppernden Produktion kaum etwas zu bemängeln: Mutoid Man verteilen diese kurzweilige EP schließlich nicht nur nach dem großzügigen „Name Your Price“-Prinzip via Bandcamp, sondern haben auch jedem Song ein eigenes humoristisches Artwork gegönnt. Gerne mehr davon!

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