Mrs. Piss – Self-Surgery (Live)
Self Surgery Live: Chelsea Wolfe und Jess Gowrie spendieren die sieben Songs ihres Mrs. Piss–Debütalbums nun auch als audiovisuellen Mitschnitt vom Dezember 2020 in Nordkalifornien.
Das Duo stellt damit nicht nicht nur ein Händchen für starkes Artwork und ästhetische Eindringlichkeiten unter Beweis, sondern agiert auf der Bühne auch packender als im Studio: die Performance von Wolfe und (gerade der unheimlich intensiv am Schlagzeug antreibenden, fast manisch wirbelnden) Gowrie ist herrlich dreckig und kraftvoll, ja wirklich angepisst und räudig, als hätte das Gespann Kerosin gesoffen.
Der kraftvolle Sound gibt den beiden dazu eine zwingende Präsenz, Heaviness und Wucht, während das neu angeordnete, (weitestgehend) atemlose Sequencing die dringliche Dynamik der noisig aufgeriebenen Songs zusätzlich befeuert. Alleine wie gefährlich der pulsierende Synth im Punk von Nobody wants to Party nun klingt!
All das sind Gründe, warum das aufgefahrene Material auf Self Surgery (Live) gerade auch in seiner knackigen Kompaktheit besser funktioniert, als auf dem weiterhin zu kurz geraten wirkenden Album von 2020 – plötzlich braucht man nach diesem stark konservierten Rausch jedenfalls schleunigst einen Nachfolger zum tollen Debüt.
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