Mephistofeles – La Bimba Di Satana / Tombstone Boogie
Gabriel Ravera führt Mephistofeles mit dem Doppel aus La Bimba Di Satana und Tombstone Boogie – „a couple of lost hippie tracks“, wahrlich! – weiter auf dem 2019 eingeschlagenen Weg der stilistischen Expansion.
Schon Satan Sex Ceremonies, das dritte Studioalbum der nominell als Trio agierenden Band aus Argentinien, war in Ansätzen merklich darum bemüht, trotz aller demonstrativ bedienter primitiver Klischee-Tropen auch aus dem Genre-Gefängnis auszubrechen, dass sich der okkulte Proto/Retro-Paychedelik-Doom über die Jahre selbst als Komfortzone eingerichtet hat.
Dass La Bimba Di Satana und Tombstone Boogie auf diesem Weg unterwegs vorerst verloren gegangen zu scheinen ist irgendwo schade – beide Stücke hätten im Kontext der Platte wohl noch besser funktioniert und diesen im Umkehrschluss zudem noch variabler aufgefächert.
Dennoch überzeugen die beiden Nummern als plätschernd hinterhergeschobene Kleinode ohne gravierende Agenda auch auf sich gestellt durchaus – quasi als folkiger Appendix.
Das Instrumental La Bimba Di Satana wandert mit diffus neben der Spur angeschlagener Gitarre und mystischer Percussion als potentielles Intermezzo zum Spaghetti Western-Score in nebulöser Drogen-Trance, mäandernd und hypnotisch, betört vor allem hinten raus durch die angedeuteten Chöre.
Und Tombstone Boogie schrammelt noch weiter im schrägen LoFi, gibt sich flapsig mit seiner typisch nach Genre-Mustern verzerrten Okkult-Stimme einem nonchalanten Substanzen-Singalong mit poppigen Ansätzen hin, nistet sich als Ohrwurm ziemlich zwanglos ein und verdeutlicht einmal mehr , dass Mephistofeles (hier gefühlt als Soloprojekt) nicht alles anders machen, als so viele Windschatten-Epigonen – aber ein bisschen was dann einfach sogar besser und einnehmender, als einige Vorbilder.
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