Mephistofeles – Barely Alive!

von am 3. Januar 2022 in Livealbum

Mephistofeles – Barely Alive!

Ein fast Kyuss‘esker Trip in die Heaviness des doomigen Stonerrock: Mephistofeles geben mit der räudigen Live-Platte Barely Alive! einen proaktiven Ausblick auf das kommende Studioalbum Violent Theatre.

Ein derartig züchtiges und seriöses Cover muss man von Wizard of Meth freilich erst einmal verdauen, dahinter geht es aber ordentlich zur Sache: „The most chaotic show from Mephistofeles under the big influence of heavy drugs… they made it barely alive! no joke!“ schreiben Mephistofeles zu dieser vor wenigen Wochen („Live at Buenos Aires, Saturday 16th October 2021. Multitrack mixed through a TASCAM 424.“) aufgenommenen Sause und tatsächlich ist man geneigt den Argentiniern ansatzlos zu glauben, was die prolongiert an die Grenzen der körperlichen Belastbar führende Intensität der Show angeht: Barely Alive! rockt mit herrlich feistem Bass-Groove einfach verdammt dreckig, steht enorm dicht und lehnt sich zum Jam, schleudert die gniedelnden Riffs mit einer breitbeinigen Nonchalance von Black Sabbath Richtung New Orleans, was Mephistofeles endgültig in die Pole Position bringen, wenn es um die Übernahme der Electric Wizard-Krone geht.

Auch ohne herausragenden potentiellen Evergreen ist das in die Zukunft blickende Set arschcool abgehangen und sound- sowie performancetechnisch unheimlich lässig und tight gedrückt, jeder Standard ein fuzzy Szene-Orgasmus voller Dynamik, in denen Gabriel Ravera stimmlich lasziver denn je agiert und die Rhythmusgruppe (Ismael „magic fingers“ Dimenza am Bass und Iván Sacharczuk an den Drums) so tight spielt, dass man an die besten Tage des Sky Valley denken darf.
Sind die neuen Songs (mit dem Satan Sex Ceremonies-Stück Profanation sowie einem diffusion Sampler-Break nach  Damnation or Salvation?) ein halbwegser Indikator für die Ausrichtung der kommenden Platte, steht uns da ein verschwitzter Exzess mit nackenstimmulierender Wirkung und psychedelischen Perspektiven bevor. Dass der Konzert-Mitschnitt von Evil Fidelity Labs nun von der Band auf erhöhte Nachfrage auch nach NYP-Prinzip via Bandcamp veröffentlicht wurde, ist großartig, bremst die Vorfreude aber natürlich so absolut gar nicht.

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