Mephistofeles – A Path of Black

by on 25. November 2020 in EP

Mephistofeles – A Path of Black

Mephistofeles haben bei Regain Records unterschrieben. Zur Feier des Anlasses serviert das Label aus Schweden neben Passagen des Backkataloges unter anderem A Path of Black: Drei Songs aus dem Repertoire von Gabriel Ravera, die entgegen des Beipackzettels definitiv nicht „brand-new“ sind.

Sie finden sich seit wenigen Monaten bereits als Bonustracks auf der digital verschenkten Jubiläums-Bandcamp-Version des determinierenden Drogen-Juwels ( ( ( I’m Heroin ) ) ), physisch sind sie zudem auf der Deluxe-CD des entsprechenden Albums zu erstehen.
Daher dieses von Regain Records zwar ebenfalls (und ganz generell: zum xten Mal) neu auflegt wird, allerdings in seiner ursprünglichen Version mit nur sieben Songs, ist es natürlich fein, sich die drei Nummern nun auch ins (Vinyl-)Regal stellen zu können. Zumal die Songs das Niveau der Studioplatte halten, von Ausschussware will man keinesfalls reden (und sollte es angesichts Raveras doch sehr willkürlichem Zugang zu konventionellen Tugenden wie Ordnung oder übergeordneten Kontexten wohl ohnedies nie).

Lucifers Hellride dröhnt jedenfalls dreckig bratzend wie ein Kyuss-Stoner-Bastard und zieht auf dem Highway zu einer okkulten Hook davon, ein straighter Hit ohne absolut individuelle Merkmale. Electric Ripper drosselt das Tempo nur minimal, addiert aber mehr Groove und erklärt trotz des Genre-bedingten Standard-Sounds und einer wenig aggressiven Spielweise spätestens im Abgang eigentlich auch, weswegen ein angestammtes Metal-Label mit sich die Dienste der Band als weiteres profundes Nischen-Äquivalent zu Uncle Acid und Konsorten sichert. Der Titelsong legt sich entsprechend doch noch markiger in den bluesigen Doom zurück, heavier – die Musterschüler haben als eklektische Epigonen einfach mehr (aus den Archiven gezogenes) Momentum als Electric Wizard in jüngerer Vergangenheit.

Insofern schlägt es erstaunlich wenig zu Buche, dass A Path of Black hinter dem Etikettenschwindel eigentlich ziemlich unoriginell nur „mehr vom selben“ aus dem Baukasten zieht. Denn der Wizard of Meth und seine Brut sind einfach auf so authentische Art so verdammt kompetent in dem, was sie tun.
Drei typische Mephistofeles-Trademarksongs – die aufgeräumt vom restlichen Diskografie-Clusterfuck isoliert als eigenständige EP übrigens einen erfreulich kohärenten Spannungsbogen beschreiten und deswegen in dieser Kurzformat-Form gebündelt am besten funktionieren – bieten jenseits der Routine überraschungsarm-zuverlässiges, hungrig-psychedelisches Suchtmaterial für die Basis der Fanschicht, der man vermutlich auch nicht  zu sagen braucht: Um keine der auf je zweimal 150 Stück limitierten Vinyl-Exemplare zu verpassen, sollte man sich ranhalten.

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