Menomena – The Insulation EP
Weitestgehend abseits der öffentlichen Wahrnehmung haben Menomena in ihrer Originalbesetzung zumindest für eine Jubiläums-Show samt ausführlicher Archiv-Sichtung zusammengefunden. Davon zeugt nun auch The Insulation EP.
Diese versammelt drei B-Seiten zu Mines, dem bisher letzten Album, das Keyboarder/ Gitarrrisr Brent Knopf, Bassist/ Saxophonist Justin Harris und Drummer Danny Seim gemeinsam aufgenommen hatten, bevor die beiden letztgenannten nach dem Ausstieg von Knopf 2012 mit Moms noch ein solides Album als Duo aufnahmen und die drei Musiker in weiterer Folge getrennte Wege gehend u.a. unter den Bannern von Ramona Falls, Pfarmers undEl Vy veröffentlichten (oder als Tour-Bassisten bei Interpol anheuerten).
Wirklich neu ist dann insofern zwar nur das in der Mitte der Insulation EP stehende Copious, das mit Harris als Leadsänger bräsig klimpernd flaniert und den catchy Freigeist, der nicht zum Punkt finden will gibt, mit fünf Minuten ein bisschen zu lange dauern, ohne seine Präsenz wirklich überzustrapazieren. Dieser Fund funktioniert aber wie eine über die Nostalgie-Freude hinuasgehende Erinnerung an eine alte Liebe, und somit ein kleines Fest für Fans, ohne in Euphorie ausbrechen zu müssen.
Was auch für das bereits bekannte Material des Album-Trabanten gilt: Das von Seim intonierte Titück wirbelt wundersam um einen von seinem Ambiente faszinierten Rocksong, der zur Mitte hin im triumphalen Schimmern erblüht und hinten raus sogar hymnisches andeutet, sich als absoluter Grower aber für eine unkonkrete Zwischenwelt entscheidet. Und Caravan, mit Knopf am Mikro, schleicht marschierend um markante Ecken und Kanten der nebulös zappelnden Rhythmussektion als eigenwillig entrückter Indie Rock mit verträumter Romantik in Schieflage.
All das bewegt sich beinahe auf Mines-Album-Niveau (wenn auch nicht auf Augenhöhe mit den Highlights der Bandzenit-Platte), vor allem aber kommt die Moms-abgehende Menomena-Synergie hier noch/wieder zum Vorschein und hätte sich durchaus mehr Beachtung verdient. Dass die ursprüngliche Besetzung der Gruppe für eine einzige Show im Gedenken an I Am the Fun Blame Monster zusammengefunden hat – und gemeinsam mit dem angestammten Label Barsuk eben auch an reichlich aufgepimpte Digital-Reissues für die Alben der 00er-Jahre zusammenträgt – könnte nämlich, bei einem gewissen Erfolg, durchaus in einer „richtigen“ Reunion des Trios münden.
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