Maȟpíya Lúta – Wowahwala
Rund ein Jahr nach Wóohitike beschwört das indigene Enigma Maȟpíya Lúta mit Wowahwala eine zweiten Ausritt in die Black Metal-Prärie – und unterstreicht damit seines vom Geheimtipp eigentlich endgültig zur Szene-Spitze aufgestuft gehören müssenden Status.
Dabei schärft die in personeller Hinsicht ein Fragezeichen bleibende Projektionsfläche des Oglala-Stamms aus den Reihen der Lakota die stilistischen Konturen der bisher etablierten Tugenden: der rohe, ungeschliffene Lofi-Black Metal akzentuiert die Americana-Attitüde der Riffs und Atmosphäre noch klarer – sofern macht schon der abgehangene Einstieg in Wacantognaka klar, bevor die Band (?) absolut brillante Riffs in den schludrigen Anti-Sound schleudert und mit der exemplarisch hervorragenden Gitarrenarbeit unterstreicht, wie nahe Maȟpíya Lúta mittlerweile dem Highspeed-Black‘n‘Roll kommen könnten. Dass der Bass wie beerdigt eingespielt klingt, das Geschrei aus der weiten Ferne kommt und die Drums archaisch poltern, als würde der Kassettenrecorder gleich verrecken, passt da ebenso zur Ästhetik, wie der fast clean oszillierende, bluesige Ausklang des Openers.
Wówakȟaŋ rockt die hässliche Fratze der tackernden Besessenheit, schleppt sich im Mittelteil doomiger, und galoppierend dann von Tarantel gestochen kloppend, um die Dynamik der Platte zu unterstreichen, bevor nachdenklich über eine atmosphärisch düstere, meditativ verbrannte Erde gar gen Pink Floyd wandert, bevor Maȟpíya Lúta die Pferde nach knapp fünf Minuten in die ursprüngliche Profession ausbrechen lassen und sich über eine Viertelstunde ohne Intensitätsvetlust oder Längen ausbreiten: einfach stark – ohne den Eindruck zu vermitteln, hier schon am Leistungslimit zu arbeiten.
Insofern gilt: Wen Wóohitike bereits angefixt hat, sollte von dem den Bandradius konkretisierenden Wowahwala insofern noch einmal um das kleine Quäntchen begeisterter sein.
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